Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(01): 83-92
DOI: 10.1055/s-0038-1625058
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prophylaktische Salpingoovarektomie – „Pro-Position“ (Diskussionsbeitrag)

Z Halwani
1   GGGB, Berlin
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Publication Date:
11 January 2018 (online)

 
 

    Zweck:

    Das Ovarialkarzinom ist die acht häufigste Tumorlokalisation von allen Krebsneuerkrankungen in Deutschland und die fünft tödlichste Krebsneuerkrankungen bei Frauen, laut Robert-Koch-Institut (2012). Die Prävention des Ovarialkarzinoms ist in der Gynäkologie eine wichtige Aufgabe unserer Forschung.

    Methode:

    Es hat sich gezeigt, dass eine prophylaktische Salpingektomie im Rahmen einer benignen Hysterektomie bei prämenopausalen Frauen eine deutliche Reduzierung der Inzidenz des Ovarialkarzinoms von etwa 50% bedeutet. ROCA ist der Algorithmus für die Ovarialkarzinom-Prävention. Für die Risikoberechnung wird das Alter der Patientin und der Verlauf des CA-125 Wertes zugrunde gelegt. Bei anderen Beobachtungstudien wurde auch die Sonografie als zusätzlicher Parameter mit einbezogen.

    Ergebnis:

    Auch durch die verschiedenen Screening-Methoden der Ovarialkarzinom-Frühentdeckung konnte die Mortalität der Erkrankung nicht gesenkt werden.

    Schlussfolgerung:

    Die S3-Leitlinie zeigt keine effektive Methode zur Früherkennung des Ovarialkarzinoms, somit soll kein generelles Screening bei dieser Risikogruppe durchgeführt werden. Frauen mit nachgewiesenem BRAC1 und zweiter Mutation soll die prophylaktische Adnexektomie angeboten werden. Eine Familienanamnese soll bei Risikogruppen durchgeführt werden. Eine möglichst frühzeitige prophylaktische Adnexektomie wird, nach entsprechender Beratung, empfohlen. Die Erkrankung an Eierstockkrebs bedeutend sowohl eine sehr große körperliche als auch eine sehr große seelische Belastung für die Patientin und deren Angehörigen und es bedarf langandauernde intensive therapeutische Maßnahmen.


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