Einleitung:
Bei Tumorresektion im Kopf-Hals-Bereich ist es geboten, eine R0-Resektion mittels
Schnellschnitten zu sichern. Die optische Kohärenz-Tomografie (OCT) ist ein Bildgebungsverfahren,
das intraoperative, nicht invasive und kontaktlose Untersuchungen von Gewebe mit einer
hohen Auflösung ermöglichen könnte. Im Rahmen einer Anwendungs- und Machbarkeitsstudie
wurde untersucht, ob die OCT geeignet ist, Tumorgewebe von tumorfreiem Gewebe zu unterscheiden.
Methoden:
Es wurden vier Patienten mittels OCT analysiert. Ein Patient erhielt eine transorale
Lasermikrochirurgie mit Schnellschnitten und drei Patienten Probenentnahmen an Larynx
oder Zunge im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie oder Panendoskopie. Die pathologische
Aufarbeitung ergab bei drei Patienten ein Plattenepithelkarzinom und bei einem Patienten
eine Leukoplakie mit entzündlicher Alteration. Insgesamt 20 histologische Proben wurden
unmittelbar nach Entnahme im OP mit einem Thorlabs Telesto OCT untersucht. Die Rohdaten
wurden in das DICOM-Format konvertiert und mit der Software MEVISLAB (Version 3.0.1)
aufbereitet.
Ergebnisse:
Die Plattenepithelkarzinome zeichneten sich in der OCT im Vergleich zu tumorfreiem
Gewebe durch eine Zunahme der Dicke der Epithelzellschicht aus. Zudem waren architektonische
Veränderungen des Epithels mittels OCT sichtbar. Die Leukoplakie hatte ebenfalls eine
verdickte Epithelzellschicht und war somit nicht sicher von Plattenepithelkarzinom
zu unterscheiden.
Schlussfolgerung:
Die OCT hat das Potential es dem Operateur zu erleichtern Ränder von Läsionen zu erkennen.
Für eine intraoperative Anwendung ist jedoch die Entwicklung eines einfach anzuwendenden
OCT-System für die in vivo Messung in Echtzeit notwendig.