Einleitung:
Die medikamentöse Tumortherapie ist eine Alternative zur Therapie von ausgedehnten
Karzinomen im Kopf- und Halsbereich, wenn diese einer chirurgischen Resektion nicht
zugänglich sind. Bisher wurde der Therapieerfolg anhand von CT- und MRT-Bildgebungen
sowie mit dem endoskopischem Befund evaluiert. Diese Studie untersucht die Tauglichkeit
der kontrastverstärkten Sonografie (CEUS) als nicht-invasives Monitoring-Tool.
Methoden:
Vor und nach 2 Zyklen der Induktionschemotherapie erfolgten je ein MRT-Hals sowie
eine CEUS des Primärtumors im Oropharynx. Weiter erfolgte eine Kontroll-Endoskopie
mit Entnahme von Gewebeproben zur histologischen Untersuchung. Durch eine Volumetrie
wurde die Größe der Tumormasse in der MRT-Bildgebung bestimmt. Die CEUS wurde qualitativ
und quantitativ anhand von time-intensity-curves mit der area under the curve (AUC)
ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Volumetrie des Tumors im MRT ergab nach 2 Zyklen Chemotherapie eine Volumenreduktion
des Tumors von ca. 80%. Endoskopisch ergab sich eine komplette Remission des Tumors.
Histologisch wurde kein vitales Tumorgewebe mehr nachgewiesen. In der CEUS der Primärtumorregion
zeigte sich nach der Therapie qualitativ keine nachweisbare Perfusion mehr. Die AUC
sank von 261 [dB x s] auf 101 [dB x s].
Schlussfolgerungen:
Der Erfolg der Tumortherapie ließ sich mittels CEUS sowohl qualitativ, als auch quantitativ
darstellen. CEUS erlaubt somit das nicht invasive Therapiemonitoring in der Hand des
behandelnden HNO-Arztes. Zusätzlich zur morphologischen Einschätzung der Tumorgröße
z.B. durch CT- und MRT-Bildgebung gestattet CEUS die genauere funktionelle Einschätzung
der Tumorvitalität durch die Perfusionsanalyse.