Einleitung:
Statische Magnetfelder (SMF) haben in vitro und in vivo antitumorale Wirkung. Zudem
steigern sie die Effektivität von Chemotherapien durch Öffnung der Tumor-Blut-Schranke.
Allerdings ist nichts über die optimalen Parameter der SMF-Exposition bekannt. Ebenso
wenig gibt es Daten dazu, ob SMF auch die Wirksamkeit einer anti-EGFR Tumortherapie
verstärken. Daher untersuchte diese Studie unterschiedliche SMF-Expositionsprotokolle
an EGFR-überexprimierenden Tumoren, allein und in Kombination mit Cetuximab.
Methoden:
Die Versuche erfolgten an Lewis Lung Carcinoma in transparenten Rückenhautkammern
von C57/Bl6-Mäusen (6 Versuchsgruppen mit je n = 6) und CD1nu/nu-Mäusen (2 Versuchsgruppen
mit je n = 6). Die Tumore wurden einem SMF von 587 mT ausgesetzt, dreimal für 2 Stunden
jeden 3. Tag oder für 35 Minuten täglich über 9 Tage. Manche Mäuse erhielten zusätzlich
Cetuximab. Mittels in vivo-Fluoreszenzmikroskopie wurden Tumorangiogenese und -mikrozirkulation
während 7 Tagen erfasst, die Tumorgröße planimetrisch über 13 Tage.
Ergebnisse:
Die dreimalige 2-stündige SMF-Exposition hemmte das Tumorwachstum signifikant um 46%
im Vergleich zur Kontrolle, während tägliche kurze SMF-Exposition das Tumorwachstum
kaum verminderte. Die Gabe von Cetuximab zusätzlich zum SMF verbesserte den Therapieeffekt
nicht, obwohl die Monotherapie mit Cetuximab sehr wirksam war. Auf Tumorangiogenese
und -mikrozirkulation hatten die unterschiedlichen Therapieformen keinen relevanten
Einfluss.
Schlussfolgerung:
SMF-Exposition ist ein neuer Ansatz in der Therapie EGFR-überexprimierender Tumore,
allerdings erscheinen SMF-Wirkung und EGFR-Blockade kompetitive Hemmmechanismen auf
das Tumorwachstum auszuüben.