Einleitung:
Zytokine spielen eine wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Immunzellen und
könnten deshalb Aufschluss darüber geben, wann der richtige Zeitpunkt für den Beginn
einer Immuntherapie wäre. Ziel dieser Studie war deshalb, die Serum-Zytokinspiegel
vor, während und nach kurativer Therapie bei Patienten mit HNSCC zu analysieren, um
optimale Zeitfenster für eine Immuntherapie zu detektieren.
Methode:
Im Rahmen der prospektiven nicht-interventionellen IRECT-Studie wurden bei 22 HNSCC
Patienten nach Erstdiagnose zu definierten Zeitpunkten, vor, während und alle 3 Monate
nach Therapie bis 12 Monate nach Therapieende, Blutproben zur Analyse von 17 verschiedenen
Zytokinen und des sog. „damage associated molecular pattern“ HMGB1 entnommen. Die
Konzentration der Serum-Zytokine wurde mittels ELISA und Fluoreszenz-Bead-basiertem
Multiplex-Assay bestimmt. Zusätzlich wurde das Serum von 16 gesunden Kontrollen untersucht.
Ergebnisse:
Es zeigten sich signifikant erhöhte Serum-Zytokinspiegel unter anderem von IL-2, IL-6,
Perforin und sFas bei Patienten zum Zeitpunkt der Erstdiagnose im Vergleich zu den
gesunden Kontrollen. Während der Radiochemotherapie (RCT) konnte eine signifikante
Erhöhung des sFas-Serumspiegels und nach Beendigung der RCT eine signifikante Erniedrigung
des Perforin-Serumspiegels beobachtet werden.
Schlussfolgerung:
Die periphere Konzentration der meisten Zytokine verändert sich im Verlauf der Therapie
und des Follow-ups nicht signifikant. Die Erhöhung des sFas-Serumspiegels während
der Radiochemotherapie könnte Ausdruck der durch die Behandlung induzierten Inflammation
sein, wohingegen der erniedrigte Perforin-Serumspiegel die Erschöpfung des Immunsystems
reflektieren könnte.