CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S213-S214
DOI: 10.1055/s-0038-1640452
Abstracts
Otologie: Otology

Immunmodulatorische Antwort der Mittelohrmukosa in Otitis media und ihre Therapieansätze

A Leichtle
1   HNO-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
M Därr
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein -Campus Lübeck- Klinik und Poliklinik fü, Lübeck
,
M Wigand
1   HNO-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
KL Bruchhage
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein -Campus Lübeck- Klinik und Poliklinik fü, Lübeck
,
B Wollenberg
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein -Campus Lübeck- Klinik und Poliklinik fü, Lübeck
,
TK Hoffmann
1   HNO-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum Ulm, Ulm
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung:

    Ein Hauptmerkmal in der Pathogenese der Otitis media, die häufigste Krankheit im Kindesalter, besteht aus einer unkontrollierten Hyperplasie der Mittelohrmukosa. Aktivierung von Rezeptoren des angeborenen Immunsystems während des Entzündungsprozesses führen zur Aktivierung von Transkriptionsfaktoren (NF-kB), die die Entzündungsantwort und das Zell-Gewebewachstum regulieren. Wir untersuchten führende Signalwege in Otitis media an Patientengewebe und an nicht kommerziell erwerblichen Mittelohrzelllinien (HMEEC) im Hinblick auf therapeutische Immunmodulationsmöglichkeiten.

    Methoden:

    Mittelohrmukosa und gesunde Schleimhaut wurden während sanierenden Ohroperationen entnommen. Gen- und Proteinexpression der TLR-/NLR-related-Signalmoleküle erfolgte mittels qPCR, IHC, Elisa und Western Blot. TUNEL Färbung und in Situ Apoptosis Detection Kit ermittelte die Apoptoserate. Der Einfluss der Otitis media-Infektion verschiedener immunmodulierender Moleküle (TNFα, MDP, Tri-DAP, SB203580, CHX) in HMEEC und NOD-überexprimierten Zellen wurde nach Stimulation/Inhibierung auf Wachstumsverhalten und Genexpression untersucht.

    Ergebnisse:

    Entsprechend klinisch und immunhistologisch apparenter unkontrollierter persistierender Schleimhauthyperplasie der Mittelohrmukosa in chronischer Otitis media zeigte sich eine dysregulierte Gen- und Proteinexpression von inflammatorischen und apoptotischen Genen, wie TNF, CCL3, Casp3 und cleaved Casp3. Diese waren in der chronischen Mittelohrentzündung von Patienten und nach spezifischer Stimulation in den HMEECs modulierbar und eignen sich als mögliche immunologische Therapieansätze.

    Schlussfolgerung:

    Unkontrollierte Mittelohrmukosahyperplasie ist inflammatorisch und apoptotisch getriggert durch TLRs-/NLRs-Immunrezeptoren downstream-Moleküle.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    PD. Dr. Anke Leichtle
    HNO-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinik Ulm,
    Frauensteige 12, 89075,
    Ulm

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    18. April 2018 (online)

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