Einleitung:
Gehörlose und schwerhörige Menschen aufgrund einer Innenohrschwerhörigkeit haben die
Möglichkeit, mithilfe eines Cochlea-Implantates (CI) die Schwerhörigkeit, insbes.
auch im Störgeräusch zu überwinden. Mittlerweile kann die Versorgung so hochwertig
sein, dass selbst eine normalhörendes gegenseitiges Ohr von einem CI unterstützt wird.
Aber die Bandbreite der Qualität ist sehr hoch. Dies scheint unter andrem auch an
der intracochleären Lage der Elektrode zu liegen.
Material und Methode:
In einer retrospektiven Untersuchung wurden zwei Gruppen von CI Patienten (implantiert
zwischen 2010 und 2016, zurzeit der Abstracterstellung 150) anhand der radiologischen
Daten der Elektrodenlage und des Sprachverstehen mithilfe des Freiburger Zahlen- und
Einsilbertest untersucht. Insbesondere war die Differenz zwischen dem Zahlenverstehen
und dem Einsilberverstehen von Bedeutung, um diese mit der Insertionstiefe zu vergleichen.
Ergebnisse:
Es konnte gezeigt werden, dass bei der Insertion in den letzten Jahren die Lage der
ersten stimulierenden Elektrode nahe an der Rundfenstermembran zu liegen kommt. Dies
unterscheidet sich von den Implantationen der frühen Jahre. Hier konnten wir feststellen,
dass die erste stimulierende Elektrode bis zu 6 mm jenseits der Rundfenstermembranebene
liegt. Das Sprachverstehen insbes. für Einsilber ist bei Patienten mit einer tiefen
ersten basalen Elektrode schlechter, als bei Patienten mit einer Lage näher an der
Rundfenstermembran.
Diskussion:
Es wird die Hypothese diskutiert, ob die zu tiefe Lage der ersten Elektroden zu einem
schlechteren Einsilberverstehen führt oder ob diese Abhängigkeit nicht besteht.