Einleitung:
Die sichere Diagnose des M. Menière (MD) schließt Drehschwindel, Tinnitus und die
Tieftonschwerhörigkeit ein. Der alleinige akute Tieftonhörsturz kann aber Erstsymptom
des MD sein und zeitlich vorangehen. Das Ziel der Studie war es die diagnostische
Rolle des akuten Tieftonhörsturzes als Vorbote des Vollbildes eines MD zu evaluieren.
Methoden:
In einer retrospektiven Studie schlossen wir über fünf Jahre 106 Patienten ein, die
sich in unserer Ambulanz mit einem akuten Tieftonhörsturz vorgestellt haben.
Ergebnisse:
Die Trias eines MD zeigten 22,6 Prozent bei der Erstvorstellung. Die Trias konnte
bei Patienten mit wiederholt aufgetretenem Tieftonhörsturz signifikant häufiger gestellt
werden als bei Patienten mit dem Erstereignis eines akuten Tieftonhörsturzes. Von
66 Patienten, die bei der Erstvorstellung einen akuten Tieftonhörsturz hatten, konnten
25 Patienten nachbeobachtet werden. Von 5 Patienten, die einen alleinigen Tieftonhörsturz
hatten, entwickelten vier Patienten einen Tinnitus. Von 18 Patienten mit einem akuten
Tieftonhörsturz mit Tinnitus entwickelten 28 Prozent. Drehschwindel und damit die
Trias des MD. 2 Patienten hatten bei der Erstvorstellung die Trias des MD und zeigten
unter Therapie keine weiteren Drehschwindelanfälle.
Schlussfolgerungen:
Nach unseren Beobachtungen sind Patienten mit einem akuten Tieftonhörsturz und begleitendem
Tinnitus gefährdeter des Vollbildes des MD zu entwickeln als Patienten mit einem alleinigen
Tieftonhörsturz.