CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S311-S312
DOI: 10.1055/s-0038-1640793
Poster
Plastische Chirurgie: Plastic Surgery

Unerwünschte Wirkung einer kosmetischen Behandlung mit Hyaluronsäure – zwei Fallberichte

C Langer
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie, Gießen
,
C Wittekindt
2   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie, Universität Gießen, Gießen
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    Einleitung:

    Hyaluronsäure wird neben ihrem Einsatz zur Behandlung von arthrotischen Gelenkerkrankungen im Wesentlichen in der ästhetischen Medizin verwendet. Dabei gelten Hyaloronsäure-Injektionen als risikoarme Möglichkeit der Faltenauffüllung mit nur selten auftretenden unerwünschten Wirkungen.

    Methoden:

    Wir berichten über zwei Patientinnen, bei denen sich mehrere Jahre nach kosmetischer Injektion von Hyaluronsäure als Filler im Bereich der Wangenweichteile eine bilaterale reizlose Schwellung in der infiltrierten Region gebildet hatte. Auswärtig wurde der Verdacht auf eine Sialadenose geäußert.

    In der weiterführenden Diagnostik zeigten sich sonographisch flüssigkeitsgefüllte Areale subkutan ohne eindeutige Verbindung zu den großen Speicheldrüsen, dieses Bild zeigte sich ebenfalls in der Magnetresonanztomografie.

    Ergebnisse:

    Die Raumforderungen wurden zunächst diagnostisch punktiert. Es ließen sich jeweils mehrere Milliliter trübes Sekret gewinnen. Die zytologische Untersuchung ergab Granulozyten, reichlich Proteinniederschläge und Fremdkörper-Riesenzellen, so dass die Veränderungen in Zusammenschau aller Befunde als späte unerwünschte Wirkung der kosmetischen Hyaluronsäure-Injektion im Sinne einer pseudozytischen Verkapselung interpretiert wurden.

    Es erfolgte eine mehrfachen Abpunktion des Sekretes, unter der sich die nachgebildete Sekretmenge deutlich reduzieren und schließlich stoppen ließ.

    Schlussfolgerung:

    Pseudozystische Veränderungen als Spätfolge einer kosmetischen Behandlung mit injizierter Hyaluronsäure können eine diagnostische und therapeutische Herausforderung darstellen.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. Christine Langer
    Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie,
    Univ.Klinikum Gießen, Klinikstr. 2935385,
    Gießen

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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