Einleitung:
Im Vergleich zur Operation von spontanen Nasenseptumdefekten stellt sich die Rekonstruktion
von postoperativen Nasenseptumdefekten aufgrund der vernarbten und mehr oder weniger
zerstörten anatomischen Strukturen sehr viel schwieriger dar. Daher interessierten
die Erfolgsquoten bei der dreischichtigen Rekonstruktion postoperativer Nasenseptumdefekte
im Vergleich zu den spontanen Nasenseptumdefekten.
Methode:
Von 2009 bis 2016 wurden vom Autor insgesamt 457 Nasenseptumrekonstruktionen durchgeführt.
187 dieser Defekte hatten sich postoperativ entwickelt, 200 waren Spontandefekte.
Die Nasenseptumdefekte wurden nach Vermesserung in 4 Gruppen der bereits vorgestellten
Einteilung eingruppiert: klein (Typ I), mittelgroß (Typ II), groß (Typ III) und sehr
groß (subtotal: Typ IV). Die Nachbeobachtungszeit betrug mindestens 12 Monate. Alle
Operationen wurden als dreischichtige Rekonstruktion entsprechend der erweiterten
Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon bzw. mit geringen Modifikationen dieser Methode
durchgeführt.
Ergebnisse:
Insgesamt konnten 159 der 187 postoperativen Septumdefekte (85,0%) langfristig komplett
verschlossen werden (Spontandefekte 93,5%). Mittelgroße (Typ II) postoperative Septumdefekte
konnten zu 90,2% (Spontandefekte 97,9%) und große (Typ III) nur zu 60,5% (Spontandefekte
77,1%) komplett rekonstruiert werden.
Schlussfolgerungen:
Auch nach vorangegangenen Operationen am Nasenseptum kann eine Septumrekonstruktion
mit einer hohen Erfolgsquote durchgeführt werden. Die Erfolgsquote eines Komplettverschlusses
ist dabei niedriger als die bei spontanen Septumdefekten und zwar insbesondere bei
großen Defekten (Typ III). Gelegentlich müssen dabei kranial gelegene – oft symptomarme
– Rezidivdefekte in Kauf genommen werden.