Einleitung:
Die Verabreichung von neuroprotektiven und neuroregenerativen Wirkstoffen ist im Bereich
der Cochlea Implantat (CI) Forschung von immenser Bedeutung. Besonders im Hinblick
auf die Entwicklung neuartiger biologischer Therapien ist die Identifizierung von
geeigneten Stoffen essentiell. Eigene Vorarbeiten haben gezeigt, dass Clostridium
botulinum C3 (C3_bot) protektiv auf Spiralganglienzellen (SGZ) wirkt. Ziel der Arbeit
ist die Identifizierung intrazellulärer Signalwege, über die dieser Effekt vermittelt
wird.
Methode:
Zuerst wurden SGZ aus neonatalen Ratten isoliert und mit 50 nM von C3_bot, sowie einer
enzymatisch inaktiven Mutante C3_bot_E174/Q und einem von C3 abgeleiteten 26mer Peptid
C3_bot_156-181 allein und in Kombination mit brain-derived neurotrophic factor (BDNF)
kultiviert. Anschließend wurden weitere Versuche in Kombination mit 5 ausgewählten
Inhibitoren durchgeführt, um zu untersuchen über welchen Signalweg der neuroprotektive
Effekt vermittelt wird.
Ergebnisse:
Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass es unter Zugabe von allen drei C3_bot Varianten
in Kombination mit BDNF zu einer signifikanten Steigerung der Überlebensrate der SGZ
kommt. Der erzielte neuroprotektive Effekt von C3_bot konnte durch die Zugabe von
NSC23766 (Inhibitor der Rho-GTPase Rac I) und SB203580 (Inhibitor der p38 MAPK) nahezu
vollständig revidiert werden.
Schlussfolgerung:
Die Wirkung von C3_bot auf SGZ wird über die Rho-GTPase und p38 vermittelt. Eine mögliche
Anwendung von C3_bot in Kombination mit einem CI erscheint vielversprechend.