Zielsetzung:
Die Zinnfilter-Technik kann zur Artefaktreduktion und Dosisreduktion eingesetzt werden.
Die Zielsetzung war daher der Vergleich eines Niedrigdosisprotokolls in Zinnfilter-Technik
bei 150 kV mit einem herkömmlichen Niedrigdosisprotokoll in der Verlaufskontrolle
des Multiplen Myeloms (MM).
Material und Methoden:
Zwanzig Patienten mit regelmäßigen Verlaufskontrollen bei MM wurden im intraindividuellen
Vergleich eingeschlossen. Alle Patienten wurden mit einer Ganzkörper CT sowohl mit
einem Standardprotokoll (CT120: 120-kV/60-mAs) und in der Verlaufskontrolle mit einem
Zinnfilter-Protokoll bei 150-kV/60-mAs (CT150) untersucht. Dosisparameter wurden in
Form des Dosis-Längen-Produkts erhoben (DLP). In der quantitativen Bildanalyse wurde
das Signal-zu-Rausch-Verhältnis des Musculus gluteus maximus (SRV) und die Ausprägung
der Aufhärtungs-Artefakte, als Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (KRV) aus knöchernen
Messregionen des Schädels, der Brust- und der Lendenwirbelsäule, ausgewertet. Die
subjektive Bildqualität von Knochen und Weichteilstrukturen wurde als 5-Punkt Likert-Skala
von zwei unabhängigen Untersuchern erhoben. Der Zweistichproben t-Test bei abhängigen
Stichproben, Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test und Cohens-Kappa Statistik wurden zur statistischen
Analyse angewandt.
Ergebnisse:
Die Strahlendosis wurde mit CT150 um 32% gegenüber CT120 reduziert (339.7 ± 83.4 mGycm
gegenüber 498.6 ± 157.8 mGycm; p = 0.001). SRV (CT150: 0.97 ± 0.68; CT120: 0.54 ±
0.31; p = 0.003) und KRV (CT150: 3.89 ± 1.04; CT120: 2.14 ± 0.89; p = 0.001) waren
durch Zinnfilter Einsatz signifikant höher als in CT120. Die Subjektive Bildqualität
wurde in CT150 signifikant verbessert (5 [5 – 4] vs. 4 [3 – 4]; p = 0.016). Die Untersucher-Übereinstimmung
war exzellent (κ= 0.886).
Schlussfolgerungen:
Durch Einsatz der Zinnfilter-Technik bei 150 kV kann die Strahlendosis um ca. 32%
gegenüber einem nicht gefilterten 120 kV Niedrigdosisprotokoll reduziert werden, während
die Bildqualität verbessert werden kann. Daher ist diese Technik für die CT in der
Verlaufskontrolle bei MM zu bevorzugen.