Zielsetzung:
Vergleich der Detektionsrate intramuskulärer Weichteilmetastasen (IMW) in Ioddichte-Overlay-Maps
(IDM) und virtuell monoenergetischen Rekonstruktionen (VMI40keV) der Spektraldetektor-Computertomografie
(SDCT) gegenüber konventionellen, polyenergetischen Rekonstruktionen (PI).
Material und Methoden:
Es erfolgte die retrospektive Analyse der SDCT-Staging-Untersuchungen von insgesamt
36 onkologischen Patienten: Eingeschlossen wurden 12 Patienten mit durch CT-Verlaufskontrolle,
FDG-PET oder Histopathologie gesicherten IMW sowie 24 Patienten ohne IMW als Kontrollgruppe.
Bestimmung der Detektionsrate in einer verblindeten, randomisierten, Multi-Reader-Analyse
von IDM, VMI40keV und PI. Quantitative Erfassung von Ioddichte und Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis
(CNR) mittels ROI-basierter Messungen (konstante Größe und Lokalisation der ROIs in
IDM, VMI40keV und PI) in folgenden Regionen: IMW, angrenzender Skelettmuskel, subkutanes
Fettgewebe. Die Standardabweichung des Fettgewebes wurde als repräsentativ für das
Bildrauschen erachtet. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Wilcoxon-Test
und ROC-Analyse.
Ergebnisse:
Sowohl für IDM (69,1%) als auch VMI40keV (49,2%) ergab sich eine gegenüber PI (24,2%)
signifikant erhöhte Sensitivität für IMW. Die Spezifität verringerte sich in IDM um
ca. 3,1% auf 78,0% gegenüber PI (81,4%), während sie in VMI40keV auf ca. 68,4% sank.
Die quantitative Analyse zeigte ein signifikant erhöhtes CNR von IMW zu umgebendem
Muskelgewebe in VMI40keV (14,3 ± 8,0) gegenüber PI (5,5 ± 6,2, p≤0,0001). Die Ioddichte
in IMW war gegenüber dem umgebenden Muskelgewebe signifikant erhöht (1,83 ± 1,1 mg/ml
vs. 0,28 ± 0,22 mg/ml, p≤0,0001).
Schlussfolgerungen:
Ioddichte-Overlay-Maps (IDM) der Spektraldetektor-Computertomografie (SDCT) ermöglichen
bei vergleichbarer Spezifität eine signifkante Steigerung der Detektionsrate intramuskulärer
Weichteilmetastasen in Staging-Untersuchungen onkologischer Patienten.