Zielsetzung:
Chronische Lymphozelen nach operativer Therapie von Malignomen haben ihren Ursprung
oft in geschädigten Lymphbahnen die zur Ausbildung von Lymphfisteln führen und die
Lymphozele speisen. Die betroffenen Patientinnen werden häufig operativen Revisionen
und ambulanten Punktionen ohne Erfolg unterzogen. Hiermit verzögern sich z.T. notwendige
adjuvante Therapien. Wir führten bei diesen Fällen eine operative Revision durch und
lenkten die zuführenden Lymphbahnen in eine Vene mittels lymphovenöser Anastomose.
Der Versuch diese Lymphbahnen zu verschließen ist häufig frustran und zudem kann der
Lymphabfluss der Extremität soweit gestört werden, dass die Patienten ein Lymphödem
entwickeln.
Methode:
5 Patienten mit chronischer Lymphozele nach operativen Eingriffen wurden in unserer
Klinik einem Debridement unterzogen. Mittels Patentblau konnten die sezernierenden
Lymphbahnen dargestellt und isoliert werden. Die Lymphbahnen wurden über lymphovenöse
Anastomosen in Venen umgeleitet. Anschließend konnte die Wundhöhle mittels Fibrinkleber
verschlossen werden.
Ergebnisse:
Die bei Operation eingelegten Drainagen konnten teils während des stationären Aufenthaltes
(2/5) entfernt werden. Bei Fällen mit vermehrter Sekretion wurde die Drainage bis
zum Sisitieren größerer Fördermengen in situ belassen. Im Verlauf konnte das Drainagematerial
problemlos entfernt werden ohne dass es zu einer erneuten Serombildung kam. Zwei Patienten
wurden im weiteren Verlauf operativ revidiert. Eine Revision erfolgte aufgrund einer
akzidentell dislozierten Drainage, die zweite aufgrund eines Karzinomrezidivs.
Zusammenfassung:
Nach operativen Eingriffen an Lymphbahnen oder Lymphknoten sollte bei Ausbildung einer
chronischen Lymphozele mit Fehlendem Sistieren der Fördermengen an die Möglichkeit
einer Lymphfistel gedacht werden. Diese kann mit dem Umleitungsverfahren der Anlage
von Lymphovenösen Anastomosen therapiert werden. Ein protrahierter Verlauf kann so
für den Patienten vermieden werden.