Einleitung:
               
            Das Lymphangiosarkom der Brust stellt mit einer Inzidenz von 0,04 – 0,2% eine seltene
               Tumorentität dar. Sekundäre Formen nach Mammakarzinom sind einerseits nach postoperativer
               Radiatio bei brusterhaltender Therapie und andererseits als Folge von chronischen
               Lymphödemen des ipsilateralen Armes (Stewart-Treves-Syndrom) beschrieben.
            
               Kasuistik:
               
            Wir berichten über eine 59-jährige Patientin mit triple negativem invasiv duktalem
               Mammakarzinom rechts, die zunächst primär systemisch mit TAC x 3 chemotherapiert wurde.
               Bei no-change Situation wurde die Behandlung mit Carboplatin/Gemcitabine x 3 weitergeführt.,
               danach wegen Tumorprogression abgebrochen. Der Tumor wurde brusterhaltend reseziert
               und es folgte eine adjuvante Chemotherapie mit Navelbine/Xeloda.
            Darunter entwickelte die Patientin ipsilateral ein neuerlich triple negatives, invasiv
               lobuläres Karzinom. Nach brusterhaltender Resektion des Tumors wurde eine Radiatio
               angeschlossen.
            Ein Jahr später zeigten sich ein rechtsseitiger intramammärer Herdbefund und computertomografisch
               eine pulmonale Raumforderung im rechten Unterlappen. Sowohl die CT-gesteuerte Punktion
               des Lungenrundherdes als auch die Stanzbiopsie der rechten Mamma ergaben den histopathologischen
               Befund eines Lymphangiosarkoms. Dieses wurde durch Segmentresektion aus dem rechten
               Lungenunterlappen sowie auf Wunsch der Patientin abermals brusterhaltende Tumorresektion
               aus der rechten Mamma behandelt. Die Patientin ist seit zwei Jahren rezidiv- und metastasenfrei.
            
               Zusammenfassung:
               
            Die Bestrahlung der Mamma kann zur Entwicklung eines Sarkoms führen. Die mittlere
               Dauer bis zum Auftreten des postradiogenen Sarkoms beträgt 6 Jahre, ein sehr frühes
               Autreten (< 1 Jahr) ist selten. Die Therapie besteht in der Resektion des Tumors.
               Metastasen von Weichteilsarkomen manifestieren sich am häufigsten in der Lunge. Die
               Lunge kann dabei einziger Sitz der Metastasen sein, sodass auch hier die Indikation
               zur Resektion gegeben ist.