Zielsetzung:
Das Mammakarzinom stellt in den Industrieländern die häufigste Krebserkrankung der
Frau dar. Trotz steigender Überlebensraten kann die Standardtherapie (Operation von
Brust und Lymphabflussbereichen, Radiatio und Systemtherapie) mit langfristigen körperlichen
Einschränkungen (z.B. einem postoperativen Lymphödem) und damit zu postulierender
verminderter Lebensqualität verbunden sein. Ziel der Untersuchung ist daher, die Lebensqualität
eines Kollektivs mit abgeschlossener kurativer Behandlung, die regelmäßig Paddelsport
(Pink Paddling) betreiben, im Vergleich zu einem Kontrollkollektiv im Längsschnitt
zu untersuchen, und die Lebensqualität des Gesamtkollektivs mit jener der deutschen
Referenzbevölkerung zu vergleichen.
Material und Methoden:
Die Studie ist als prospektive, longitudinal ausgerichtete, gepaarte Kontrollstudie
konzipiert. Miteingeschlossen wurden Frauen zwischen 18 und 80 Jahren mit abgeschlossener
kurativer Behandlung. 28 Frauen wurden aufgrund ihrer wöchentlichen Betätigung im
Pink Paddling-Team (= Training im Drachenboot mit Erhebung des Armumfanges vor und
nach dem Training) der Interventionsgruppe zugeteilt, 74 bildeten das Kontrollkollektiv.
Vor und nach einem halbjährigen Training wurden die Studienteilnehmerinnen gebeten
2 Fragebögen auszufüllen (EORTC QLQ-C 30 und SF-36).
Ergebnisse:
Die Lebensqualität der Interventionsgruppe war postinterventionell höher als präinterventionell
und zu beiden Messzeitpunkten höher als in der Kontrollgruppe – ein Effekt der möglicherweise
auf die Intervention Paddelsport zurückzuführen ist. Die Lebensqualität des Gesamtkollektivs
war jeweils vergleichbar zu jener der Referenzbevölkerung.
Zusammenfassung:
Bisher liegen keine vergleichenden Daten zur Auswirkung des Rehabilitationssportes
im Drachenboot auf die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen vor. In vorliegender
Untersuchung deutet sich an, dass Paddelsport die Lebensqualität erhöhen kann. Im
Vergleich zur Referenzbevölkerung besteht kein Unterschied hinsichtlich der Lebensqualität.