Zielsetzung:
Die intrauterine Exposition gegenüber einem maternalen Diabetes ist assoziiert mit
einem kardialen Remodeling-Prozess beim Feten. Ziel dieser Studie ist es, mögliche
Unterschiede in der myokardialen Deformierung (global longitudinal peak systolic strain)
bei Feten diabetischer Mütter im Vergleich zu gesunden Kontrollen mithilfe der 2D
Wall Motion Tracking (WMT)-Technik zu untersuchen.
Materialien:
Es handelt sich um eine prospektive Querschnittsstudie. Zur Diabetes-Gruppe zählten
ein präexistenter Diabetes, sowie der insulinpflichtige und diätetisch eingestellte
Gestationsdiabetes. Das Gestationsalter war in beiden Gruppen gleichmäßig verteilt.
Methoden:
Die fetale Echokardiografie wurde mit einem Toshiba Aplio 500 durchgeführt. Die globalen
longitudinalen peak systolic strain (GLPSS)-Werte des linken Ventrikels (LV) und des
rechten Ventrikels (RV) wurden in beiden Gruppen bestimmt. Basierend auf einem apikalen
4-Kammer-Blick wurden Cine-Loops erfasst und digital gespeichert. Die Strain-Analyse
erfolgte offline.
Ergebnisse:
60 Feten von Müttern mit Diabetes (Gruppe 1) und 103 Kontrollfeten (Gruppe 2) wurden
in die Studie eingeschlossen. In Gruppe 1 zeigten sich höhere Werte für den links-
(LV: -13,66 vs. -13,11, p = 0,749) und rechtsventrikulären GLPSS (RV: -12,85 vs. -12,01,
p = 0,398) im Vergleich zu Gruppe 2, allerdings ohne statistische Signifikanz. Innerhalb
der Diabetes-Subgruppen ließ sich kein signifikanter Unterschied im links- und rechtsventrikulären
GPSS zwischen Kontrollfeten und Feten diabetischer Mütter feststellen.
Zusammenfassung:
Feten diabetischer Mütter zeigen tendenziell höhere Werte für den GLPSS, allerdings
ohne statistische Signifikanz. Dies kann als Zeichen des kardialen Remodeling verstanden
werden. Eine Bestätigung dieser ersten Resultate sollte anhand von prospektiven Studien
mit größeren Fallzahlen bestätigt werden.