Die Resektion symptomatischer Myome am schwangeren Uterus wird in Anbetracht des Blutungsrisikos
und der Gefahr der Weheninduktion in der Regel auf die postpartale Phase verschoben.
Wir berichten über eine 32-jährige Patientin, IG 0P mit massivem Uterus myomatosus
in der Schwangerschaft. Bei progredienten Unterbauch- und Flankenschmerzen mit Harnstauungsniere
bei rasantem Myomwachstum erfolgte die stationäre Aufnahme mit 21+2 SSW. Ein durchgeführtes
MRT zeigte multiple knotige Raumforderungen dorsokranial von maximal 10,0 cm, 16,5
cm und 22,1 cm, ventral bis maximal 10,5 cm und im Bereich der Portio bis maximal
12,5 cm. Bei im Verlauf weiter zunehmenden Schmerzen und unzureichender Analgesie
trotz hohen Opiatmengen wurde nach abgeschlossener Lungenreifung in der 26. SSW eine
Laparotomie per Längsschnitt durchgeführt. Intraoperativ erfolgten mehrfache sonografische
fetale Herzaktionskontrollen. Es wurden 3 Myome von 11 cm, 20 cm und 23 cm Größe mit
einem Gesamtgewicht von 4243 g entfernt. Postoperativ erhielt die Patientin bei einem
Hb Abfall auf 6,0 g/dl 2 Erythrozytenkonzentraten. Der weitere Verlauf gestaltete
sich komplikationslos. Am 14. postoperativen Tag konnte die Patientin in die weitere
ambulante Betreuung entlassen werden. Es wurde kein erneuter stationärer Aufenthalt
notwendig. Die Entbindung wurde in der 38. SSW per primären Sectio geplant. Diese
wurde per Längslaparotomie und medianer Uterotomie durchgeführt. Die Entwicklung eines
reifen Jungen verlief komplikationslos. Der Uterus zeigte weiterhin mehrere subseröse
und intramurale Myomen bis maximal 10 cm. Aufgrund des erwarteten Blutverlustes wurde
auf eine Myomenuklation im Rahmen der Sektio verzichtet. Bei einer Verlaufskontrolle
in 6 Monaten soll eine Reevaluation erfolgen.