Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 821-822
DOI: 10.1055/s-0038-1667778
Beiträge am Freitag, 14.09.2018
Vorträge
Soziale Lage und Gesundheit; Lebensphasenbezogene Gesundheitsförderung und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedarfe von entfernt lebenden pflegenden Angehörigen. Ergebnisse qualitativer Befragungen im Rahmen des Projektes AniTa – Angehörige im Tausch

N Mindermann
1   HAW Hamburg, Competence Center Gesundheit (CCG), Hamburg, Deutschland
,
M Rosenberger
1   HAW Hamburg, Competence Center Gesundheit (CCG), Hamburg, Deutschland
,
K Woock
1   HAW Hamburg, Competence Center Gesundheit (CCG), Hamburg, Deutschland
,
S Busch
1   HAW Hamburg, Competence Center Gesundheit (CCG), Hamburg, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Immer mehr Familien leben ‚multilokal‘, d.h. die Entfernung zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern wächst. Werden Eltern hilfe- oder pflegebedürftig, stellt die Entfernung viele Angehörige vor Herausforderungen. Das Projekt AniTa, gefördert vom GKV-Spitzenverband, möchte diesen Entwicklungen mit der Entwicklung, Implementierung und Evaluation einer internetbasierten Tauschplattform entgegenwirken.

    Methoden:

    Betroffene können miteinander in den Austausch treten und explizit niedrigschwellig Unterstützung für hilfebedürftige Verwandte „tauschen“. Um eine empirische Grundlage für die konzeptionelle Entwicklung der Online-Plattform zu schaffen und die Bedarfe, Erwartungen und Wünsche potentieller Nutzer darzulegen, wurden qualitative leitfadengestützte Interviews mit n = 7 in Hamburg lebenden Betroffenen geführt und ausgewertet.

    Ergebnisse:

    Die individuelle Versorgungssituation entfernt lebender Angehöriger und ihrer hilfebedürftigen Verwandten ist sehr heterogen. Die Entfernung führt dennoch in den meisten Fällen zu psychischer und physischer Belastung und stellt Betroffene vor organisationale Herausforderungen. Um die Distanz zu überbrücken und Informationslücken zu schließen, wünschen sich entfernt lebende Angehörige vertrauenswürdige Ansprechpartner in der Nähe ihrer Eltern. Detaillierte Erkenntnisse werden vorgestellt.

    Schlussfolgerungen:

    Das Projekt AniTa und die zu entwickelnde Tauschbörse können eine wichtige und innovative Möglichkeit bieten, den Bedarfen multilokaler Familien und speziell entfernt lebender pflegender Angehörigen zu begegnen und somit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung bzw. Prävention in den besagten Lebensphasen leisten.


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