Hintergrund:
Die Fibrosierung der Leber und der erhöhte intrahepatische Widerstand führen bei der
Leberzirrhose zur portalen Hypertension und ihren Komplikationen. Diese Komplikationen
können durch eine Drucksenkung mittels transjugulärem intrahepatischen portosystemischen
Shunt (TIPS) behandelt werden. Während der hepatischen Fibrose findet ein Umbau der
extrazellulären Matrix Proteinen (EZM) statt. Die Rolle vom Umbau von Kollagen Typ
IV bei diesen Patienten ist bislang noch nicht untersucht. Diese Arbeit untersucht
die Synthese- (P4NP7S) und Abbau-Marker (C4 M) von Typ-IV-Kollagen und deren Bedeutung
für die Prognose dieser Patienten.
Methoden:
Wir analysierten Blutproben aus der Pfortader und Lebervene von 110 Patienten mit
Leberzirrhose, welche zum Zeitpunkt der TIPS-Neuanlage und in einer erneuten Messung
nach zwei Wochen gewonnen wurden. Die Spiegel von P4NP7S und C4 M wurden durch spezifische
monoklonale ELISA-Assays bestimmt und mit dem klinischen Verlauf korreliert.
Ergebnisse:
Die Spiegel von P4NP7S und C4 M waren signifikant höher in der Lebervene verglichen
mit der Pfortader zum Zeitpunkt der TIPS-Neuanlage und auch zum Kontroll-Zeitpunkt
nach TIPS. Außerdem zeigten sich signifikant höhere Spiegel von P4NP7S und C4 M bei
Patienten mit höherer Natrium-Exkretion im 24h-Sammelurin und Patienten mit Blutung
als Indikation für TIPS. Es zeigten sich niedrigere Spiegel bei Patienten mit refraktärem
Aszites und portosystemischen Gradienten unter 19 mmHg.
Diskussion:
Kollagen-Typ-IV-Umbau-Marker scheinen bei Leberzirrhose vorwiegend aus der Leber zu
stammen. Zudem scheinen diese Spiegel nicht von der Nierenfunktion, sondern eher mit
der Höhe des Pfortaderdrucks zusammenzuhängen.