Einleitung:
Die Sublayreparation ist das gültige Maß in Hinblick auf Rezidivfreiheit und physiologischer
Rekonstruktion. Hierbei sollte die morphologische nerven- und gefäßschonende Rekonstruktion,
als auch die extraperitoneale Netzaugmentation als Verstärkung der geschaffenen Reparation
im Vordergrund stehen. Die MILOS Methode (minimally open sublay) verbindet die Vorzüge
der laparoskopischen Chirurgie die mit denen der konventionellen Methode: minimales
Weichteiltrauma mit anatomiegerechter Rekonstruktion und extraperitonealer Netzlage.
Methodik:
Seit März 2015 wird die MILOS Technik angeandt. Als Zugangsweg der MILOS Op dient
eine ca. 5 cm lange supraumbilicalen Inzision. Zunächst wird die Faszie dargestellt
und das hintere Rektusscheidenblatt eröffnet. Von da aus erfolgt die weitere Separation
nach cranial mit Darstellung des Bruchsackes und des Peritoneums. Die weitere Seperation
erfolgt nach Einsetzten eines selbsthaltenden Sperrsystems unter laparoskopischer
Sicht. Ziel jeder Operation ist der Verschluss der Rektusscheide und die passsende
Netzaugmentation (mind. 25 × 25 cm Netzfläche).
Ergebnisse:
Bislang wurden 70 Patienten in Milos Technik versorgt. Der Anteil der Narbenhernien
umfasste dabei 61%, die der ventralen Hernien 39%. In 26/70 Fällen erfolgte zusätzlich
eine Komponentenseparation (TAR). Die Operationszeit betrug durchschnittlich 69 Minuten,
die allgemeine Krankenhausverweildauer 3,8 Tage. Wundkomplikationen oder relevante
Serome wurden keine dokumentiert. Bei einem Patienten (starker Raucher und BMI 40)
musste ein Rezidiv reoperiert werden. In 32/70 Fällen erfolgte die Implantation eines
20 × 30 cm Netzes, in 36/70 Fällen ein 15 × 25 cm Netz und in 2 Fälle wurde ein biosynthetisches
Netz 20 × 20 cm augmentiert. Eine körperliche Einschränkung wurde für 3 Wochen erteilt,
alle Patienten konnten ohne permanente Schmerzmedikation entlassen werden. Eine Nachkontrolle
fand nach 3 Monaten statt. Die postoperative Zufriedenheit betrug 96%.
Schlussfolgerung:
Die MILOS Operationsmethode ist eine neue innovative Hernienversorgung und kann für
die Zukunft einen festen Platz im Portfolio eines Hernienzentrums haben. Die Technik
ist eine minimal invasive Weiterentwicklung des weit verbreiteten Sublayrepairs und
bietet excellente Ergebnisse.