Ziel:
Wie genau ist die Mammasonografie bezüglich der Karzinomerkennung, der Stadieneinteilung,
der Messgenauigkeit, der Diskriminierung benigne/maligne und dem axillären Staging?
Kann in bestimmten Konstellationen auf eine axilläre Sentinelnodebiopsie (SLNB) verzichtet
werden?
Material und Methode:
Bei insgesamt 867 Karzinomfällen wurden vom 1.1.2009 bis zum 31.12.2016 prospektiv,
von 2007 – 2009 retrospektiv die sonografischen Messdaten mit dem histologischen Ergebnis
verglichen. Es wurden Sensitivität, Tumorgröße und ab 2011 1080 Stanzbiopsien bezüglich
der Verdachtsdiagnose benigne/maligne mit dem histologischen Ergebnis verglichen.
Es wurden der axilläre Lymphknotenbefall, die Größe der axillären Lymphknotenmetastase
und der Body mass Index (BMI) ermittelt.
Ergebnisse:
Die Sensitivität bezüglich der Karzinomerkennung lag bei 95% (686/721). Die Genauigkeit
der sonografischen Stadieneinteilung war stadienabhängig: pTis 74%, pT1 81%, pT2 65%,
pT3 38% und pT4 75%. Im Stadium pTis, pT1 und pT2 lag die Rate insgesamt bei 74%.
Die durchschnittliche Messabweichung lag bei 7,1 mm: pT1 5 mm, pT2 8 mm und pT3 23
mm. Die Dignitätseinschätzung war in 97,5% korrekt. Das axilläre Staging war bei den
534 pN0-Fällen in 91% (482/534) richtig, in den Stadien pT1pN0 in 94% (222/236) und
bei pT2 pN0 in 86% (167/194). Die falsch negativ-Rate (FNR) lag bei im Stadium pT1
bei 5% und 14% bei pT2.
Schlussfolgerung:
Die Sensitivität und Dignitätseinschätzung der Mammasonografie sind sehr gut. Die
Genauigkeit der Messung und Stadieneinteilung nimmt mit zunehmendem Tumorstadium ab.
Im Stadium cT1 und cT2 kann bei negativer axillärer Sonografie auf die SLNB verzichtet
werden.
Schlüsselwörter: Mammasonografie, axilläres Staging, Tumorgröße, Dignität, Sentinelnodebiopsie.