Zielsetzung:
Das Ovarialkarzinom ist selbst bei optimaler Therapie mit einem hohen Rezidivrisiko
und einer schlechten Prognose assoziiert. Deshalb werden neue Therapiestrategien dringend
benötigt. Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung einer HLA-spezifischen
Multipeptidvakzine in Kombination mit den Adjuvantien Montanide™ ISA 51 und dem TLR2-Ligand
XS15.
Methoden:
HLA-Peptidkomplexe werden aus Tumorgewebe sowie aus mittels Gewebeverdau vereinzelten
und angereicherten Tumorzellen isoliert und die HLA-Liganden eluiert. Nach HLPC- und
MS-Analyse werden die aufgenommenen Peptidspektren mithilfe datenbankgestützter Suchmaschinen
identifiziert. Vielversprechende Ovarialkarzinom-assoziierte Peptide werden anschließend
auf ihre Immunogenität analysiert.
Ergebnisse:
Bisher konnten bereits über 150 Ovarialkarzinomproben analysiert und ein HLA-spezifisches
Peptidwarenhaus mit dutzenden tumorassoziierten und -spezifischen Peptidkandidaten
aufgebaut werden. In vitro konnten hierbei sowohl gegen MHC Klasse-II- als auch gegen Klasse-I-Peptide gerichtete
Immunantworten im ELISPOT nachgewiesen werden. Die Immunogenität der Peptide konnte
durch die Verwendung von Montanide™ ISA 51 in Kombination mit dem neu formulierten
Adjuvanz XS15 deutlich verbessert werden. Es ist inzwischen möglich, für mehr als
95% der Patientinnen einen maßgeschneiderten HLA-spezifischen Peptidcocktail zur Verfügung
zu stellen. Erste Patientinnen konnten im Rahmen von Heilversuchen vakziniert werden.
Zusammenfassung:
Die Entwicklung einer Multipeptidvakzine zur Therapie des Ovarialkarzinom stellt eine
vielversprechende Möglichkeit zur Ergänzung der etablierten Therapieansätze dar. Eine
Phase I/IIa-Studie mit 30 Patientinnen ist in Vorbereitung.