Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 97
DOI: 10.1055/s-0038-1671039
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Gynäkologische Onkologie V
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kann die Wirksamkeit des zytotoxischen GnRH Agonisten Zoptarelin-Doxorubicin in tripel-negativen Mammakarzinomzellen durch Kombination mit dem Glykolyse-Inhibitor 2DG verstärkt werden?

M Hellriegel
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Göttingen, Deutschland
,
U Wokoun
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Göttingen, Deutschland
,
G Emons
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Göttingen, Deutschland
,
C Gründker
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Göttingen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Eine Besonderheit maligner Zellen ist die erhöhte Glukoseaufnahme und die Steigerung der aeroben Glykolyse zur Gewinnung von ATP. Die gezielte Hemmung der Glykolyse führt zum Tod entarteter Zellen. In dieser Studie wurde untersucht, ob die bereits sehr effektive Antitumorwirkung des zytotoxischen GnRH Analogons Zoptarelin-Doxorubicin durch Kombination mit dem Glykolyseinhibitor 2-Deoxy-D-Glukose (2DG) in vitro und in vivo weiter gesteigert werden kann.

    Material und Methoden:

    Die Viabilität der triple-negativen Mammakarzinomzelllinien MDA-MB-231 und HCC1806 wurde mithilfe des Alamar-Blue Assays quantifiziert. Die Beurteilung der Apoptoserate erfolgte durch Messung des mitochondrialen Membranpotentials. Die in vivo Wirksamkeit wurde im CD1 nu/nu Mausmodell überprüft.

    Ergebnisse:

    In beiden Zelllinien konnte eine signifikante dosisabhängige Reduktion der Viabilität durch Zoptarelin-Doxorubicin und durch 2DG beobachtet werden. Zoptarelin-Doxorubicin in Kombination mit 2DG führte zu einer signifikant stärkeren Reduktion der Viabilität im Vergleich zu den Einzelsubstanzen. Des Weiteren führte die Kombinationsbehandlung zu einer signifikant höheren Apoptoserate. Beide Substanzen zeigten im Nacktmausmodell mit MDA-MB-231 Tumoren eine signifikante Hemmung des Tumorwachstums. Obwohl die Antitumorwirkung von Zoptarelin-Doxorubicin allein schon dazu ausreichte, das Tumorwachstum nicht nur vollständig zu hemmen, sondern sogar die Tumorgröße zu reduzieren, konnte durch die Kombinationsbehandlung mit 2DG noch ein zusätzlicher therapeutischer Nutzen erzielt werden.

    Zusammenfassung:

    Die Behandlung der Mammakarzinomzellen mit Zoptarelin-Doxorubicin in Kombination mit 2DG zeigt eine signifikant bessere antitumorale Wirkung im Vergleich zur Einzelbehandlung. Die Wirksamkeit dieser Kombinationstherapie konnte im in vivo-Mausmodell bestätigt werden. 2DG als Inhibitor der aeroben Glykolyse scheint somit eine attraktive Option zur Mono- wie auch zur Kombinationstherapie des Mammakarzinoms darzustellen.


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