Zielsetzung:
Ein Deszensus genitalis kommt bei jeder zweiten Frau vor und geht häufig mit einer
Urininkontinenz einher. Bei der Sakrokolpopexie (derzeitiges Standard-Operationsverfahren)
sind Fixationspunkte, zu ersetzende anatomische Strukturen, Art der Aufhängung (einseitige
Fixation) und Materialien wenig definiert und werden nicht einheitlich durchgeführt.
Um die anatomische Aufhängung der apikalen Fixation wiederherzustellen, wurden die
Cervicosakropexie (CESA) und Vaginosakropexie (VASA) zum operativen Ersatz der Uterosakralligamente
(USL) entwickelt. Wir stellen die Umsetzung des CESA bzw. VASA Operationsverfahren
in einer laparoskopischen Technik bei Patientinnen mit apikalem Deszensus und Urininkontinenz
vor.
Methoden:
Die Harninkontinenzsympotme wurden anhand validierter Fragebögen vor und 4 Monate
nach OP erhoben.
Bei der laparoskopischen CESA und VASA wurden die geschädigten USL beidseits „standardisiert“
durch PVDF-Strukturen ersetzt. Diese PVDF-Ligamentersatzstrukturen sind 0,4 cm breit
und 9 cm lang und wurden zwischen Zervix/Scheidenstumpf und Os Sakrum (Höhe S1/S2)
im urspünglichen Verlauf der USL ersetzt.
Ergebnisse:
107 Patientinnen mit apikalem Prolaps und Harninkontinenz wurden mittels LACESA und
LAVASA operiert. Postoperativ (nach 4 Monaten) waren 107 Frauen im POP-Stadium 0 für
das apikale Kompartiment. Bei 65% der Patientinnen konnte die Kontinenz wiederhergestellt
werden.
Zusammenfassungen:
Durch die CESA und VASA Operationsverfahren lassen sich erstmals die Hauptaufhängung
der Blase/Scheide „standardisiert“ wiederherstellen. Dabei werden die USL beidseits
(und nicht einseitig) in ihrem ursprünglichen Verlauf ersetzt. Die Fixationspunkte
sind an Cervix/Scheidenstumpf und Os Sacrum auf Höhe von S1/S2 definiert (nicht am
Promontorium). Mit einheitlichen PVDF-Strukturen wird wenig Fremdmaterial verwendet
(fehlende Schrumpfung und geringe Fibrosebildung). Neben der Anatomie konnte auch
die Kontinenz konnte wiederhergestellt werden.