Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 218-219
DOI: 10.1055/s-0038-1671416
Poster
Freitag, 02.11.2018
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kam es durch die geänderten Leitlinienempfehlungen zwischen 2006 und 2016 zu einer Reduktion der operativen Eingriffe in 2795 invasiven Mammakarzinomfällen bis zum Erreichen der R0-Resektion?

A Kneer
1   Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Gynäkologie, Stuttgart, Deutschland
,
E Pfeiffer
1   Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Gynäkologie, Stuttgart, Deutschland
,
G Ott
2   Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Pathologie, Stuttgart, Deutschland
,
G Sauer
1   Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Gynäkologie, Stuttgart, Deutschland
,
E Schröder-Luettgen
1   Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Gynäkologie, Stuttgart, Deutschland
,
A Gerteis
1   Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Gynäkologie, Stuttgart, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Seit 2006 ist es durch die Reduzierung des einzuhaltenden Sicherheitsabstandes beim Mammakarzinom bis zur „no-cells-on-ink“ Klassifizierung sowie der Implementierung der ACOSOG-Z0011, ASOSOG-Z00107 und AMAROS-Daten in der Leitlinie zu einer weiteren Verringerung der operativen Radikalität gekommen. Ziel dieser Untersuchung war es, die Anzahl der operativen Eingriffe pro Primärfall zu ermitteln, die notwendig sind, um das endgültige leitlinienkonforme Ergebnis zu erreichen.

    Es erfolgte die Analyse prospektiv erhobener Daten 2795 primärer Mammakarzinomfälle, (2006 – 2016) die am Brustzentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses operiert wurden. Ausgenommen waren primär metastasierte Patientinnen sowie Fälle mit reinem DCIS.

    Von 2795 Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom erhielten 2392 (85,6%) eine primär operative Therapie und 403 (14,4%) eine neoadjuvante Chemotherapie mit anschließender operativer Therapie.

    Zwischen 2006 und 2016 reduzierte sich die Anzahl der Notwendigkeit einer zweiten Operation bei den primär operierten Patientinnen von 39,6% auf 12%, die einer dritten Operation von 2,6 auf 0%.

    Die durchschnittliche Anzahl der operativen Eingriffe bei den primär operierten Patientinnen lag bei 1,31 Eingriffen, bei neoadjuvant behandelten Patientinnen bei 1,13. Der durchschnittliche Randabstand in der Gruppe der primär operierten Patientinnen lag bei 6,12 mm und blieb über diese 10 Jahre konstant.

    Es gelang uns in 88% (Jahr 2016) der adjuvanten Fälle mit nur 1 Operation die sogenannte R0-Situation zu erzielen, in neoadjuvant behandelten Fällen sogar in 94,5%. Eine Veränderung der Tumorgröße, idealerweise eine Zunahme der pT1-Tumore, konnte über den Beobachtungszeitraum nicht aufgezeigt werden. Ebenso blieb der operative Resektionsrand über diesen Zeitraum konstant.


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