Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 220
DOI: 10.1055/s-0038-1671420
Poster
Freitag, 02.11.2018
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Laparoskopisch-thorakoskopische Resektion einer tief infiltrierenden Zwerchfellendometriose

N Schmidt-Feuerheerd
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Berlin, Deutschland
,
R Isermann
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Berlin, Deutschland
,
V Reichert
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Berlin, Deutschland
,
A Klüßendorf
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Berlin, Deutschland
,
G Leschber
2   Evangelische Lungenklinik Berlin, Berlin, Deutschland
,
U Ulrich
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    2009 wurden erstmals Daten zu einem kombinierten Vorgehen von videoassistierter Thorakoskopie (VATS) und Laparoskopie (LSK) zur operativen Therapie einer Zwerchfellendometriose veröffentlicht und als sichere und schonende Alternative zu Laparotomie oder Thorakotomie bei Pleura-/Zwerchfellendometriose empfohlen (1). Anhand eines eigenen Falles soll die laparoskopische Sanierung einer tiefinfiltrierenden Endometriose (TIE) des Zwerchfells mit thorakoskopischer Zwerchfellnaht beschrieben werden.

    Material:

    Vorstellung einer 36-jährigen Patientin mit bekannter Endometriose rASRM Stadium IV, ENZIAN A2, B2 (Sacrouterinligament links), C2, FA, FB, FO (Zwerchfell) zur Resektion einer tief infiltrierenden Zwerchfellendometriose rechts bei progredienten Arm- und Schulterschmerzen.

    Es geht eine oberflächliche Endometriosesanierung mit Resektion eines Endometrioms links voraus. Zur Resektion der tief infiltrierenden Zwerchfellendometriose wurde ein Zweihöhleneingriff mit unseren Kollegen aus der Thoraxchirurgie geplant.

    Methodik:

    Zunächst Laparoskopie in Linksseitenlage: zur Sanierung der TIE ist eine transmurale Zwerchfellresektion notwendig, hierbei zwangsläufig Eröffnung der Pleurahöhle. Thorakoskopie über zwei intercostale Arbeitszugänge: es ist keine Insufflation von Gas nötig, durch das Kollabieren der Lunge entsteht ausreichend Arbeitsplatz. Die Leber behindert nicht die Naht. Der große Zwerchfelldefekt wird mittels fortlaufender Zwerchfellnaht verschlossen.

    Ergebnisse:

    Die Resektion einer TIE des Zwerchfells wird mittels thorakoskopisch durchgeführter Zwerchfellnaht vereinfacht und beschleunigt: der Operateur umgeht den schwierigen Verschluss von abdominal mit anatomischer Einschränkung durch die Leber und Verlust des Pneumoperitoneums.

    Zusammenfassung:

    Durch Kombination von Laparoskopie und Thorakoskopie kann eine tief infiltrierende Zwerchfellendometriose sicher und minimalinvasiv reseziert werden.

    Referenz:

    [1] Roman, H. et al., „Laparoscopic management of diaphragmatic endometriosis by three different approaches.“ Fertil Steril 2016; 106(2): e1.


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