Einführung:
Der Nachweis zirkulierender Tumorzellen (CTCs) vor bzw. unmittelbar nach adjuvanter
Chemotherapie ist bei Patientinnen mit frühem Mammakarzinom mit einer schlechten Prognose
assoziiert. Die prognostische Relevanz eines CTC-Nachweises im Rahmen der Nachsorge
zur Vorhersage später Rezidive speziell bei Patientinnen mit hormonrezeptor-positiven
Tumoren wurde bisher jedoch kaum untersucht.
Methoden:
In der multizentrischen Phase III Studie SUCCESS A wurden Hochrisiko-Patientinnen
mit frühem Brustkrebs zu drei Zyklen Epirubicin-Fluorouracil-Cyclophosphamid plus
drei Zyklen Docetaxel mit oder ohne Gemcitabine randomisiert. Fünf Jahre nach Chemotherapie
erfolgte eine CTC-Bestimmung mit dem FDA-zugelassenen CellSearch® System (Janssen
Diagnostics, LLC). Rezidivfreies Überleben (RFS) wurde mit univariablen und multivariablen
Cox-Regressionen analysiert; die Überlebenszeiten wurden ab dem Datum der CTC Bestimmung
(Median 62,4 Monate nach Randomisierung) gemessen. Die mediane Nachbeobachtungszeit
nach CTC Bestimmung betrug 360 Tage.
Ergebnisse:
Follow-up Daten nach CTC Bestimmung 5 Jahre nach Chemotherapie waren für 206 von 3754
randomisierten Patientinnen verfügbar. 16 (7,8%) der Patientinnen waren zu diesem
Zeitpunkt CTC positiv (≥1 CTC in 7,5 ml Blut). Insgesamt wurden bei 53 Patientinnen
mit hormonrezeptor-negativem Tumor 2 späte Rezidive und bei 153 Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem
Tumor 11 späte Rezidive beobachtet. CTC Status 5 Jahre nach Chemotherapie war ein
signifikanter prognostischer Faktor für RFS sowohl in univariabler (Hazard ratio [HR]
5,14, 95% Vertrauensintervall [CI] 1,47 – 18,03, p = 0,011) als auch in adjustierter
multivariabler Cox Regression (HR 5,95, 95%CI 1,14 – 31,16, p = 0,035).
Zusammenfassung:
Der Nachweis von CTCs 5 Jahre nach adjuvanter Chemotherapie ist mit verkürztem RFS
und dem Auftreten später Rezidive bei Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem Brustkrebs
assoziiert.