Einleitung Der Verlauf interstitieller Lungenerkrankungen (ILD) wird durch Komorbiditäten beeinflusst.
Die prognostische und funktionelle Auswirkung der Osteoporose ist aber noch nicht
komplett verstanden. Zielsetzung dieser Arbeit war die Analyse der Inzidenz und prognostischen
Bedeutung der Osteoporose und Vitamin D Mangel bei ILD.
Material und Methoden 74 ILD Patienten wurden in eine IPF (n = 41) und eine non-IPF Gruppe (n = 33) unterteilt.
Klinische Verläufe sowie Vit D Spiegel wurden retrospektiv analysiert. Zur Bestimmung
des Ausmaßes der Osteoporose wurden in den Thorax-CTs zum Zeitpunkt der Vit D Spiegelanalyse
(Ausgang : A) und im Verlauf (V) die Knochenmineraldichte, T-, Z-Scores (BMD, T, Z)
bestimmt. Diese Werte wurden mit der Lungenfunktoin und zudem auch die individuellen
Verläufe in Bezug mit dem Überleben korreliert.
Ergebnisse Beide ILD Subgruppen waren Vit D defizient (25(OH)D Serumspiegel < 20 ng/ml): IPF:13,9 ± 7,7
vs. non-IPF:14,8 ± 5,8. Die Ausgangswerte der BMD unterschieden sich nicht signifikant
zwischen den ILD Gruppen und einer Kontrolle. Die Ausgangswerte des Vit D korrelierten
mit den Ausgangs- (p = 0,00) und Verlaufswerten der BMD, T, Z (p = 0,03). Die Lungenfunktion
korrelierte mit den Ausgangswerten der Knochendichte (p = 0,00). In der IPF Gruppe
verschlechterten sich BMD, T, Z signifikant im Verlauf (BMD: A:131,13 ± 30,58 vs.
V:118,2 ± 32,43 mg/cm3, p = 0,05, T-Score A:-1,64 ± 1,15 vs. V:-2,13 ± 1,22, p = 0,05, Z-Score A:1,47 ± 1,36
vs. V: −1,85 ± 0,99, p = 0,00), währenddessen blieben sie in der non-IPF Gruppe stabil.
Eine Assoziation von Osteoporose und Überleben konnte nicht nachgewiesen werden.
Zusammenfassung Die Osteoporose ist eine signifikante Komorbidität von ILDs, insbesondere der IPF
mit Assoziationen zu einer deutlichen klinischen und funktionellen Einschränkung.
Screening und eine optimierte Therapie gegen die Knochenresorption ist auch bei Patienten
mit interstitiellen Lungenerkrankungen wahrscheinlich nützlich.