Einleitung Bei einer vorherigen Untersuchung wurde ein positiver ANA-Titer bei 39% der Patienten
mit EAA nachgewiesen, jedoch wurde bislang keine Korrelation mit dem Krankheitsverlauf
gefunden. In der aktuellen Studie wird die Prävalenz und die klinische Bedeutung der
ANA-Positivität bei EAA-Patienten in zwei verschiedenen Kohorten überprüft und validiert.
Patienten und Methoden Insgesamt wurden 95 konsekutive Patienten (40 M, 55 F) aus zwei Kohorten K1 (Essen
n = 54) und K2 (Coswig n = 41) untersucht. Das Screening auf ANA wurde mittels indirekter
Immunfluoreszenz (iIFT) durchgeführt (Positivität bei einem Titer ≥ 1 : 160). Krankheitsprogression
wurde als Abfall der FVC > 10% Soll und/oder der DLCO ≥ 15% Soll und/oder Zunahme
des radiologischen Befunds definiert. Es erfolgte eine uni- und multivariate Analyse
bezüglich der Prädiktoren des Krankheitsprogresses.
Ergebnisse Bezüglich der Patientencharakteristika war K1 jünger als K2 (56 ± 16 vs. 64 ± 11,
p = 0.002) und hatte eine längere Krankheitsdauer (61 ± 5 vs. 47 ± 9, p = 0.057).
Die Lungenfunktionsparameter, BAL-Zellanalyse und die Verteilung der spezifischen
IgG-Antikörper (Vogelantigene, Schimmelpilze oder beides) unterschieden sich zwischen
den Kohorten nicht. Insgesamt waren 43% aller Patienten ANA-positiv. Während der Beobachtungszeit
hatten 43% der Patienten einen Progress. ANA-positive Patienten wiesen eine signifikant
kürzere Zeitdauer bis zum Krankheitsprogress auf als ANA-negative (17 ± 2.4 vs. 32 ± 4.5
Monate, p = 0.002). DIe multivariate Analyse ergab für die ANA-Positivität den stärksten
prädiktiven Wert für den Krankheitsprogress (HR 3.017, p = 0.002). Nur bei der K2
war eine Stratifizierung der Patienten nach ANA-Status mit der Zeitdauer bis zum Krankheitsprogess
signifikant assoziiert (Log Rank p = 0.005).
Schlussfolgerung Mehr als ein Drittel der Patienten mit EAA sind ANA-positiv. Dabei scheint ein positiver
ANA-Titer mit einem erhöhten Risiko eines Krankheitsprogresses assoziiert zu sein.