Eine 57 jährige Patientin mit Dyspnoe wurde wegen bilateralen interstitiellen Veränderungen
abgeklärt. Wegen erhöhtem S-IL2 Rezeptor und histologischem Nachweis von Riesenzellen
mit Granulombildung (ohne Nekrosen) wurde die Diagnose einer Sarkoidose gestellt.
Eine Therapie mit Steroiden führte zu einer Verschlechterung der respiratorischen
Situation. Nach erneuter Abklärung stellte sich eine Infektion mit Sprosspilzen dar.
Die Therapie mit liposomalem Amphotericin zeigte eine Herxheimer Reaktion und serologisch
ergaben sich Hinweise auf eine Histoplasmose, die letztlich aber nicht bestätigt werden
konnte. Stattdessen konnte der Nachweis einer Infektion mit Paracoccidioides brasiliensis
erfolgen. Unter langzeitiger Azoltherapie (bislang 9 Monate) konnte ein Rückgang der
interstitiellen Infiltrate und eine Verbesserung der respiratorischen Situation erreicht
werden.
Die pulmonale Paracoccidioides brasiliensis Infektion ist eine endemische Erkrankung
in Südamerika, woher die Patientin auch stammte (Venezuela). In Europa sind Infektionen
eine Rarität. Die Infektion erfolgt über Inhalation von Erregern mit einer Inkubationszeit
von einer Woche bis zu Jahrzehnten. Meist bleibt die Infektion inapprent, in diesem
Fall lag a. e. eine chronische Infektion vor, die durch die Steroidtherapie in eine
akute Infektion überging. Durch die langanhaltende Therapie mit Azolen (Itraconazol)
unter Spiegelkontrolle kann die Erkrankung behandelt werden.