Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(02): 211
DOI: 10.1055/s-0039-1678379
Kurzvorträge 3: Psychosomatische Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

WeibsBilder – FrauSein im Kontext von Gewalterfahrungen: Eindrücke und Reflexionen aus der Kunsttherapie

H Rastetter
1   Tagesklinik mit Schwerpunkt TraumaFolgeStörungen, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
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Publication Date:
18 February 2019 (online)

 
 

    Einleitung Im bildnerischen Werk von sexuell traumatisierten Patientinnen zeigen sich häufig Spuren ihrer traumatischen Erfahrungen, ihres verletzten Weiblichkeitsempfindens und ihrer Probleme im sexuellen Erleben. In der Bildbesprechung werden deren Komplexität und destruktive Auswirkungen auf Körper, Seele und Geist noch deutlicher. Wie können in der kunsttherapeutischen Arbeit förderliche Prozesse begleitet werden?

    Methode Anhand von Bildmaterial werden Fälle aus der traumaorientierten Kunsttherapie nach dem Konzept der Schonenden Traumatherapie von B. Gromes & M. Sack vorgestellt und diskutiert (Sack, Martin (2010), Schonende Traumatherapie – ressourcenorientierte Behandlung von Traumafolgestörungen, Stuttgart, Schattauer; Sack, Martin, Sachsse, Ulrich, Schellong, Julia (Hrsg.) (2013), Komplexe Traumafolgestörungen – Diagnostik und Behandlung der Folgen schwerer Gewalt und Vernachlässigung, Stuttgart, Schattauer).

    Ergebnisse Die traumaorientierte Kunsttherapie ermöglicht einen schöpferischem Umgang mit belastenden Erinnerungen an das Trauma, fördert den Zugang zu verschüttet geglaubten Ressourcen und unterstützt Weiterentwicklungen in den Bereichen Selbstregulation, Umgang mit Grenzen, Selbstwert und Identitätsfindung. Die Betroffenen werden ermächtigt, ihr verletztes FrauSein und sexuelles MenschSein im künstlerischen Prozess zu erforschen und auf eine schöpferisch-gestaltende Weise nach ihren Bedürfnissen zu verwandeln.

    Schlussfolgerungen Diese Arbeit ermöglicht es sexuell traumatisierten Patientinnen, sich über die Bild-, Werk- und Prozessebene mit ihren Erfahrungen und inneren Bildern konstruktiv auseinanderzusetzen und ihr persönliches Wachstum mitzugestalten.


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