Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(01): 64
DOI: 10.1055/s-0039-1678429
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich der Kapillarelektrophorese bei Land- (Testudo hermanni) und Wasserschildkröten (Trachemys scripta elegans) im Herbst

C. Leineweber
1   Laboklin GmbH & Co. KG, Bad Kissingen
4   Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel, Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
A. C. Stöhr
2   Department of Veterinary Clinical Sciences, Louisiana State University, School of Veterinary Medicine, Baton Rouge, LA, USA
,
S. Öfner
3   Auffangstation für Reptilien München e. V., München
,
K. Mathes
4   Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel, Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
R. E. Marschang
1   Laboklin GmbH & Co. KG, Bad Kissingen
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Publication History

Publication Date:
26 February 2019 (online)

 
 

    Einleitung In der Kleintiermedizin wird die Elektrophorese schon länger eingesetzt, um Proteinveränderungen nachzuweisen. Bei Schildkröten gibt es bisher wenig Informationen, wie sich die Proteinwerte bei verschiedenen Arten, Geschlechtern oder Jahreszeiten verhalten.
    Material und Methoden Für die Untersuchung wurden im Herbst 2016 und 2017 Lithium-Heparin-Plasmaproben von 119 adulten, klinisch gesunden Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni) und 79 Rotwangenschmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans) gesammelt. Die Bestimmung des Gesamteiweißes erfolgte mittels Biuret-Methode mit dem cobas® 8000 c701 analyzer series (Roche Diagnostics, Germany), die Kapillarelektrophorese mit der Sebia MINICAP (Sebia, Lissex, Evry Cedex, France).
    Ergebnisse Bei den beiden Schildkrötenarten ergaben sich signifikant unterschiedliche Resultate. So wurde bei Rotwangenschmuckschildkröten neben dem Präalbumin- ein gespaltener Albuminpeak nachgewiesen. Außerdem wiesen Rotwangenschmuckschildkröten höhere Gesamteiweiß- und γ-Globulin-Werte auf als Griechische Landschildkröten. Zwischen Männchen und Weibchen waren bei beiden Arten signifikante Unterschiede (p < 0,05) zu verzeichnen. Männliche Schildkröten hatten im Vergleich zu den Weibchen einen niedrigeren Gesamteiweiß- und Albumingehalt sowie höhere α-, β-, und γ-Globulin-Gehalte.
    Schlussfolgerung Es konnte gezeigt werden, dass sich die Werte zwischen den zwei Arten und den Geschlechtern deutlich voneinander unterscheiden. Dies ist wichtig zu beachten, um die Ergebnisse sicher auswerten und interpretieren zu können. Referenzwerte können später dazu dienen, z. B. Albuminmangel oder eine vermehrte Antikörperbildung sicher zu diagnostizieren und zugrundeliegende Erkrankungen zu behandeln.


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