Einleitung Seit einigen Jahren werden beim Hund die kardialen Biomarker NT-proBNP und cTnI in
der Diagnostik genutzt. Beim Menschen gewinnen neue Marker wie Galectin-3 und ST2
an Bedeutung. Im Rahmen der vorliegenden Studie sollen die Messbarkeit und der diagnostische
Nutzen von Galectin-3 und ST2 beim Hund untersucht werden.
Patientengut, Material und Methoden Vorgesehen ist die Untersuchung von 40 Hunden mit einer degenerativen Mitralklappenerkrankung
aus dem Patientengut der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule
Hannover. Zur Bestätigung der Diagnose der Mitralklappenerkrankung und zur Einteilung
in das Krankheitsstadium erfolgt eine echokardiografische Untersuchung. Außerdem werden
Blutproben zur Untersuchung der etablierten kardialen Biomarker sowie von Galectin-3
und ST2 gewonnen. Zur Messung des Serumlevels von Galectin-3 und ST2 dient der ELISA-Testkit
der Firma BlueGene. Alle Proben werden im Duplikat gemessen.
Ergebnisse Zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung lagen die Ergebnisse von sieben Hunden für
Galectin-3 und von acht Hunden für ST2 vor. Bei allen Hunden wurde eine beginnende
degenerative Mitralklappenerkrankung diagnostiziert. Bei zwei Hunden überschritt der
ST2-Wert den Messbereich des Assays (0 – 2500 pg/ml), sodass diese Werte aus der Auswertung
ausgeschlossen wurden. Bei den untersuchten Patienten ergaben sich für ST2 (n = 6)
Werte von 441 ± 399 pg/ml (Range 83 – 1036 pg/ml) und für Galectin-3 (n = 7) von 2,43 ± 1,84 ng/ml
(Range 0,45 – 5 ng/ml).
Schlussfolgerung Die Messung der kardialen Biomarker wird an Patiententieren und einer herzgesunden
Kontrollgruppe durchgeführt. Ohne den Vergleich zu gesunden Tieren ist die Aussagekraft
der Ergebnisse bedingt zu bewerten. Die Messung der ST2-Serumspiegel sollte in zusätzlichen
Verdünnungsstufen erfolgen. In Anlehnung an eine vorherige Studie zum Galectin-3,
die für gesunde Hunde eine Range von 0,27 – 0,63 ng/ml ergab, konnte auch in dieser
Studie bei fünf Tieren eine deutliche Erhöhung des Galectin-3-Werts festgestellt werden.
