Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(01): 67
DOI: 10.1055/s-0039-1678440
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verhinderung der Fibrose an einem Silikon-Ventil-Implantat über magnetgesteuerte Scherkräfte

B. Schwerk
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
L. Harder
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
C. Windhövel
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
M. Hewicker-Trautwein
2   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
A. Wagner
2   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
L.-C. Voigt
3   Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
U. Hinze
4   Industrielle und Biomedizinische Optik, Laserzentrum Hannover e. V., Hannover
,
B. Chichkov
4   Industrielle und Biomedizinische Optik, Laserzentrum Hannover e. V., Hannover
,
H. Haferkamp
5   Institut für Werkstoffkunde, Leibniz Universität Hannover, Hannover
,
H. Lubatschowski
6   Geschäftsführung, ROWIAK GmbH, Hannover
,
S. Nikolic
7   Ophthalmologe, Augenärzte am Aegi, Hannover
,
I. Nolte
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
26 February 2019 (online)

 
 

    Ziel In einer prospektiven Studie sollte über einen magnetisch steuerbaren Klappenventilmechanismus in vivo die einsetzende Fibrosierung an einem Silikonimplantat durch Scherung verhindert werden.
    Methoden Das magnetisch zu steuernde Silikonimplantat wurde mittels Sklerotomie in das rechte Auge von 30 gesunden Kaninchen (drei Gruppen, ABC ≠ 10) eingesetzt. Die Gruppen unterschieden sich hinsichtlich des Klappenöffnungsintervalls. Bei A wurde die Klappe nicht geöffnet. Bei B und C erfolgte die Öffnung im ersten Monat dreimal pro Woche, anschließend bei B einmal und bei C zweimal pro Woche. Begleitend wurde über 4 Monate tonometriert und direkt ophthalmoskopiert. Post mortem wurden die Proben histologisch und rasterelektronenmikroskopisch untersucht.
    Ergebnisse In den ersten 2 Wochen lag eine milde Entzündung am Auge vor. Im Studienverlauf lockerten sich die Implantate (22/30) und gingen verloren (10/30). Die Fibrosierung ließ sich intra vitam nicht ermitteln. Histologisch lag bei allen Proben eine granulomatöse Entzündung vor. Die Fibrosierung des Konjunktivaflaps konnte nicht bewertet werden, da sich dieser bei 29/30 Tieren zusammenzog. Bei 15/22 Proben wurde ein distaler Verschluss der Sklerotomieöffnung durch Granulationsgewebe nachgewiesen. In der Rasterelektronenmikroskopie (REM) war die Klappenschnittfuge frei.
    Schlussfolgerung Die magnetgesteuerten Scherkräfte verhindern an der Silikonschnittfuge im REM eine sichtbare Anheftung von Entzündungsprodukten. Der Einfluss des Konjunktivaflaps auf die Fibrosierung konnte nicht bewertet werden.


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