Einleitung:
Pharyngokutane Fisteln gehören zu den häufigsten Komplikationen nach Laryngektomie.
Die Studienlage zu den eine Fistel prädisponierenden Risikofaktoren ist gut. Im Gegensatz
hierzu sind prognostische Parameter, die beim Einzelpatienten die Voraussage einer
Fistelentwicklung erlauben würden, wenig untersucht. Hierbei scheint eine lokale und
systemische Entzündungsreaktion von hoher Bedeutung zu sein. Ziel der vorliegenden
Studie war die Etablierung solcher Parameter.
Methoden:
Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Patienten unserer Klinik, bei denen im
Zeitraum von 2007 bis 2017 eine Laryngektomie durchgeführt worden war (n = 182). In
allen verfügbaren histologischen Präparaten wurde die immunhistochemische Expression
des Bradykinin-1- und -2-Rezeptors (B1/2-R), sowie des Vascular Endothelial Growth
Factor Receptors 2 (VEGF-R2) untersucht. Weiter wurden der postoperative Verlauf der
klinischen Entzündungsmarker Körpertemperatur, Schmerz, C-reaktives Protein und Leukozyten
verfolgt.
Ergebnisse:
Wir konnten eine starke Korrelation zwischen Entzündung und Fistelentwicklung nachweisen:
eine hohe Expression des B1-R (p = 0.036) und des VEGF-R2 (p = 0.003) im Tumorgewebe,
sowie persistierende Anstiege des C-reaktives Protein (p = 0.024) und der Leukozyten
(p = 0.026) nach dem sechsten postoperativen Tag korrelierten mit der postoperativen
Entwicklung einer pharyngokutanen Fisteln.
Schlussfolgerungen:
Wir konnten eine Subgruppe von Patienten mit erhöhten lokalen und systemischen Infektparametern
identifizieren, bei denen es häufig zur Entwicklung einer pharyngokutanen Fistel kommt.
Diese Patienten sollten im postoperativen Verlauf engmaschig überwacht werden.