CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S375
DOI: 10.1055/s-0039-1686817
Poster
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Adenokarzinom der Glandula parotidea – Primärtumor oder Metastase?

F Eckbauer
1   UMG Universitätsmedizin Göttingen Klinik für HNO-Heilkunde, Göttingen
,
AO König
2   UMG Universitätsmedizin Göttingen Klinik für Gastroenterologie, Göttingen
,
P Ströbel
3   UMG Universitätsmedizin Göttingen Institut für Pathologie, Göttingen
,
D Beutner
1   UMG Universitätsmedizin Göttingen Klinik für HNO-Heilkunde, Göttingen
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung:

    Eine sonst gesunde 80-jährige Patientin stellt sich mit einer seit 5 Wochen bestehenden schmerzhaften Raumforderung im Bereich der linken Glandula parotidea vor.

    Methoden:

    In der B-Bild Sonografie stellt sich die Raumforderung unscharf begrenzt dar. In einer Feinnadelaspirationszytologie sind keine neoplastischen Zellen nachweisbar. Jedoch erfolgt bei klinischem Malignitätsverdacht die schnellschnittgesicherte chirurgische Sanierung im Sinne einer radikalen Parotidektomie mit Neck dissection und Resektion des frontoorbitalen N. facialis mit Rekonstruktion durch ein N. auricularis magnus-Interponat. Histopathologisch wird ein Adenokarzinom diagnostiziert.

    Am vierten postoperativen Tag entwickelt die Patientin einen schmerzlosen Ikterus.

    Die Cholestaseparameter sind deutlich erhöht. In einer Sonografie des Oberbauchs ergibt sich der Verdacht auf ein hepatisch metastasiertes Pankreaskopfkarzinom. Die Tumormarker CA 19 – 9 und CEA sind teils exzessiv erhöht.

    Es erfolgt eine ERCP mit Stenteinlage in den DHC zur Gallendrainage. Hier zeigt sich ein Einbruch des Tumors in das Duodenum. Die histopathologische Untersuchung ergibt auch hier ein Adenokarzinom.

    Ergebnis:

    In immunhistochemischen Untersuchungen wird nachgewiesen, dass es sich hier um die Metastase eines Adenokarzinoms des Pankreas im Bereich der Glandula parotidea handelt.

    Die Patientin erhält eine palliative Sytemtherapie.

    Fazit:

    Eine Metastase im Bereich der Glandula parotidea ausgehend von einem bis dahin noch nicht diagnostizierten Adenokarzinom des Pankreas wurde noch nicht beschrieben. Dieser ungewöhnliche Fall unterstreicht die Herausforderung des Managements von Speicheldrüsenmalignomen.


    #
    Fabian Eckbauer
    UMG Universitätsmedizin Göttingen Klinik für HNO-Heilkunde,
    Robert-Koch-Straße 40, 37075
    Göttingen

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    23. April 2019 (online)

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