Einleitung:
Dezellularisierte extrazelluläre Matrix (DECM) aus porcinem Nasenknorpel ist ein vielversprechendes
Ersatzmaterial für die Knorpelrekonstruktion. Damit Zellen in die DECM effizient einwandern
können benötigen sie extrazelluläre Matrix spaltende Enzyme wie z.B. die Matrix-Metalloproteinasen
(MMP). Ziel dieser Arbeit war es festzustellen, ob chondrogene Progenitorzellen (CPC),
die auf der DECM ausgebracht wurden, MMPs (aktiv oder inaktiv) sezernierten.
Methoden:
Jeweils 5 unbehandelte sowie 5 behandelte Scaffolds wurden mit CPCs (Pool aus 3 Spendern),
isoliert aus humanem Nasenknorpel, besiedelt und für 42 Tage kultiviert. Behandelt
wurde die DECM mit einer fallenden Metallkugel, welche Risse erzeugt, um die Invasion
von Zellen zu erleichtern. An Tag 5, 26, 33 und 42 wurden in 3 voneinander unabhängigen
Versuchsreihen Proben des Zellüberstandes analysiert. Die Konzentrationen der MMPs
(-1,-2,-3,-7,-8,-9,-10, -12 und -13) wurden mit Multiplex-Immunoassays gemessen und
die Aktivität mit einem Assay auf Fluoreszenzbasis bestimmt.
Ergebnisse:
MMP-8 und MMP-9 waren weder bei den unbehandelten noch bei den behandelten Scaffolds
nachweisbar. MMP-12 war nur bei behandelten Scaffolds detektierbar. MMP-7 wurde bei
beiden Varianten in gleichen Konzentrationen gefunden. Die anderen MMPs wurden bei
beiden Varianten detektiert, aber bei unbehandelter DECM in geringeren Konzentrationen.
Der Aktivitätsassay ergab, dass die sezernierten MMPs nur eine geringe Aktivität aufwiesen.
Schlussfolgerungen:
Wir konnten zeigen, dass CPCs, die auf einer DECM ausgebracht werden, MMPs sezernieren,
diese aber nicht aktivieren. Insofern haben die MMPs in vitro keinen Einfluss auf
die Zellmigration. Die Aktivierung der MMPs in vitro könnte den Einwanderungsprozess
positiv beeinflussen.