Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e9
DOI: 10.1055/s-0039-1687958
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prototypische Umsetzung eines entscheidungsunterstützenden Systems zur operativen Brustkrebstherapie

M Dück
1   Technische Hochschule Brandenburg, Fachbereich Informatik und Medien, Brandenburg an der Havel, Deutschland
,
T Schoßau
1   Technische Hochschule Brandenburg, Fachbereich Informatik und Medien, Brandenburg an der Havel, Deutschland
,
E Beck
1   Technische Hochschule Brandenburg, Fachbereich Informatik und Medien, Brandenburg an der Havel, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Mai 2019 (online)

 
 

    Das Ziel dieses Projektes ist es, (sowohl Ärzten als auch) Patienten ein entscheidungsunterstützendes System bei der operativen Brustkrebsbehandlung zur Seite zu Stellen. Daraus leitet sich folgende Fragestellung ab: Reicht die S3-Leitlinie zum Mammakarzinom für ein entscheidungsunterstützendes System als Grundlage aus?

    Um dies zu beantworten, wurde anhand der S3-Leitlinie ein Prozessmodell in Form von BPMN-Modellen erstellt. Dabei wurden die für die Behandlungsentscheidung kritischen Informationen herausgefiltert und in einer Entscheidungsmatrix verknüpft. Kritische Informationen sind zum Beispiel der TNM-Status, das Grading, die Brust-Tumor-Relation und der Allgemeinzustand des Patienten. Davon abgeleitet sind Entscheidungsmöglichkeiten entstanden, die verständlich definiert und zusammengefasst werden.

    Das Ergebnis war eine Entscheidungsmatrix die in einen Algorithmus transferriet wurde, welcher mittels Eingabe verschiedener Faktoren eine Entscheidungsmöglichkeit formuliert. Dieser Algorithmus wurde dann als mobile Applikation für Android umgesetzt, sowie für eine eigens konzipierte Webapplikation angepasst. Während die mobile Applikation nur über die Eingabe der kritischen Information einen Behandlungsvorschlag macht, bietet die Webapplikation eine an die Bedürfnisse der Nutzer angepasste Navigation. Dadurch soll die Informationsaufnahme verstärkt werden und verhilft zur gezielten Informationssuche.

    Ein entscheidungsunterstützendes System ist aus der S3-Leitlinie zwar ableitbar, aber ohne die Überprüfung durch erfahrene, praktizierende Onkologen ist dieses System nur eine vorläufige theoretische Unterstützung. Es ist also möglich durch ein so abgeleitetes entscheidungsunterstützendes System Patienten in die Entscheidungsfindung einzubinden.

    Dies entspricht dem Grundsatz des Patient Empowerments, dass sie zu mündigen, aktiven Beteiligten in ihrer medizinischen Behandlung macht. Für die behandelnden Ärzte kann die Anwendung als Unterstützung bei der Beratung und der Betreuung von Patienten zum Einsatz kommen.


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