Zielstellung:
Zahl der CT-Untersuchungen steigt auch in Österreich laufend an.
Forschungsfragen:
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Sind 2009 – 2016 Veränderungen der CT-Häufigkeit beim Modellfall Appendicitis feststellbar?
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Gerät die (persönliche Vor-Ort-Expertise benötigende) Sonografie durch Ausweitung
der CT-Diagnostik potentiell „unter die Räder“?
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Ändert sich die Wahrscheinlichkeit, dass bei Kindern im Rahmen eines Appendektomie-Aufenthalts
auch ein CT durchgeführt wird mit der Anzahl der in der Krankenanstalt verfügbaren
FachärztInnen für Radiologie?
Patienten und Methoden:
Datengrundlage: DLD (Diagnosen und Leistungsdokumentation der österreichischen Krankenanstalten)
des österr. BM für Soziales und Gesundheit. Entlassungsdiagnosen, OP-Leistungsdaten
sowie radiologische Leistungsdaten (leider exklusive Sonografie) aus öffentlichen
bzw. mit Öffentlichkeitsrecht versehenen Krankenhäusern liegen österreichweit vor.
Regional- und altersspezifisch wurde die jeweilige Zahl der Krankenhausaufenthalte
wegen Appendektomie sowie die Zahl der in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang damit
durchgeführten CT-Untersuchungen ermittelt, sowie die im jeweiligen Krankenhaus verfügbaren
Zahl der RadiologInnen (ausgedrückt als „Vollzeitäquivalente“).
Ergebnisse:
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Appendektomie im Untersuchungszeitraum insgesamt rückläufig (von knapp 12800 auf knapp
11000);
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präoperative CT-Diagnostik im Durchschnitt aller Altersgruppen zwischen 2009 und 2016
von 12 auf 16% gestiegen;
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Bei Kindern < 14a allerdings konstant nur ca. 1%; zwischen 15 und 19a: Anstieg von
ca. 3,5 auf ca. 4%.
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Nicht signifikante Tendenz, dass mit höherer Anzahl an RadiologInnen vor Ort relativ
weniger CT-Untersuchungen (und somit als indirekte Schlussfolgerung eventuell mehr
Sonografien) durchgeführt werden.
Schlussfolgerung:
Im Untersuchungszeitraum blieb der Anteil an präoperativen CT-Untersuchungen bei Kindern
unter 14 Jahren mit Appendicitis mit ca. 1% konstant, was dzt. für (noch) erhaltene
Strahlenhygiene spricht.