Einleitung:
Die endoskopische Vollwandresektion (eFTR) mit dem „full thickness resection device“
(FTRD®) hat einen Stellenwert in der endoskopischen Resektion Läsionen, die mit herkömmlichen
endoskopischen Methoden nicht oder schwer bzw. mit erhöhter Komplikationsrate reseziert
werden können.
Ziele und Methodik:
Unizentrische, retrospektive Analyse der Indikationen, Effektivität und der Komplikationen
aller im Bereich des Kolons und Rektums durchgeführten eFTR.
Ergebnis:
38 Patienten (13 Frauen, medianes Alter 69) wurden von 11/2016 – 04/2019 mit dem FTRD
System behandelt. Die 23 Kolon- (60,5%) und 15 Rektum-Läsionen (39,5%) wurden alle
erreicht; mediane Läsionsgröße 18 mm (3 – 50 mm). Indikationen für die eFTR waren
Adenomrezidive/-residuen (n = 13, 34,2%), Adenome ohne Lifting-Zeichen (n = 8, 21,1%),
unvollständig abgetragene Frühkarzinome o. Adenome mit HGIN (n = 11, 28,9%), Rektum-NET
(n = 5, 13,2%) sowie ein Patient mit Verdacht auf M. Hirschprung (2,6%). Bei 2 Fällen
(Läsionsgröße jeweils 40 und 50 mm) wurde eine Hybrid-Technik (EMR + eFTR) angewandt.
Die mediane Prozedurzeit betrug 50 Min (10 – 110 Min). Die technisch erfolgreiche
Resektion gelang in 94,7% der Fälle (36/38, in 2 Fällen unzureichender Einzug der
Läsion in die Kappe aufgrund Vernarburg). Eine R0-Resektion wurde in 78,9% (n = 30)
der Fälle erzielt. Bei 9 Patienten wurde ein Adenokarzinom nachgewiesen (R0 in 7/9
Fälle, 77,8%). Hiervon mussten 3 Patienten (sm3) und 1 Patient (T2) onkologisch nachreseziert
werden. In 2 von 25 Fällen mit follow up Daten (8%) wurde ein Residuum bzw. Rezidiv
nachgewiesen; beide konnten endoskopisch nachreseziert werden. Postinterventionell
wurden alle Patienten antibiotisch zur Postpolypektomie-Syndrom-Prophylaxe behandelt.
Es traten 3 nicht interventionspflichtige Blutungen (7,9%) und eine Perforation (1,5%)
auf, wonach eine Notfall-OP von Nöten war, kein Postpolypektomie-Syndrom.
Schlussfolgerung:
Mit der eFTR steht eine sichere und effektive Methode zur Verfügung, die das bisherige
endoskopische Instrumentarium sinnvoll ergänzt. Die Ergebnisse decken sich mit den
publizierten Serien. Einen besonderen Stellenwert sehen wir u.a. in der Resektion
Adenome mit HG-Dysplasien und v.a. kleiner Frühkarzinome, dazu sind große prospektive
Studien notwendig.