Einleitung:
Bis zum Jahr 2020 scheiden ungefähr 11000 ChirurgInnen in Deutschland aus dem Berufsleben
ohne aureichendem Nachwuchs aus. Im Hinblick auf den Nachwuchsmangel ist daher ein
umfassenderes Verständnis der Anliegen der derzeit praktizierenden und der im Training
tätigen ViszeralchirurgInnen notwendig.
Ziele:
Es soll einerseits der aktuelle Status quo bzgl. der Ausbildung in der Viszeralchirurgie
beschrieben werden und andererseits die Erwartungshaltung der neuen Generation von
ViszeralchirurgInnen untersucht werden.
Methodik:
Insgesamt nahmen 48 ViszeralchirurgInnen an dieser Online-Studie teil (52% Frauen
und 48% Männer). Diese teilten sich auf in Generation Y (12 Assistenzärzte und 13
Fachärzte) und Generation X (16 Oberärzte und 7 Chefärzte). Die durchschnittliche
chirurgische Erfahrung der Generation Y betrug 4 Jahre und die der Generation X 12
Jahre. Es wurden Fragen zur operativen Erfahrung, zu Trainingsmöglichkeiten und zu
den größten Hindernissen in der chirurgischen Ausbildung gestellt.
Ergebnis:
Die Generation y der ViszeralchirurgInnen ist überwiegend weiblich (80%), nur auf
die Viszeralchirurgie spezialisiert (60%) und wissenschaftlich und technologisch orientiert.
Unzufriedenheit besteht mit dem unstrukturierten Ausbildungssystem (22%), dem Mangel
an Trainingsunterstützung (6%) und der intraoperativen Belastung (17%). Die Generation
X identifizierte institutionelle Defizite (z.B. Zeit und Kosten) (25%) und Einschränkungen
in der Lehre (8%) als Einflussfaktoren. Die Generation Y identifizierte kognitive
Fähigkeiten als am schwierigsten erlernbar (z=-3,85, p= 0,00), während Generation X, die technischen Fähigkeiten tendenziell als am schwierigsten
einstufte (z=-0,94, p= 0,35).
Schlussfolgerung:
Es bestehen generationsbedingte Abweichungen in der Arbeitseinstellung und Ausbildungserwartung
in der Viszeralchirurgie. Dieses Wissen um generationsabhängige Anforderungen an das
Arbeitsumfeld kann gezielt eingesetzt werden, um Ausbildung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz
zu verbessern und ggf. perspektivisch dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken.