Fragestellung:
Es wurde die Nützlichkeit eines spielbasierten Ansatzes in der Ultraschallausbildung
am Beispiel der Anästhesiologie untersucht.
Material und Methode:
Im Rahmen eines DEGUM-Grundkurses 1 der Sektion Anästhesiologie wurde systematisch
ein Ultraschall-Lernspiel eingesetzt, das jeder Teilnehmer unter Anleitung für jeweils
30 Minuten individuell nutzte. Mithilfe eines modifizierten 3D-Gamecontrollers als
virtueller Ultraschallsonde sollten unbekannte, künstliche 3D-Volumen mittels 2D-Schnittbildern
untersucht und dabei Aufgaben in verschiedenen Kategorien gelöst werden: 1. Erkennen
eines geometrischen Körpers mithilfe einer Auswahl von 3D-Darstellungen von vier möglichen
Körpern, 2. Erkennen eines geometrischen Körpers mithilfe einer Auswahl von Schnittbildern
von vier möglichen Körpern, 3. Erkennen einer anatomischen Region des Arms auf Basis
abstrahierter anatomischer 3D-Modelle.
Die 2D-Schnittbilder wurden dabei jeweils zunächst farbig, dann in Graustufen und
dann ultraschallartig (mit Grenzflächendarstellung, Rauschen und Schattenartefakten)
dargestellt.
Alle 17 Teilnehmer bewerteten die Nützlichkeit des Lernspiels in verschiedenen Kategorien
mit den Antwortmöglichkeiten 1 (optimal) bis 5 (schlecht). Zusätzlich wurde um Freitext-Bewertungen
des Lernspiels im Vergleich zu bisher absolvierten Hands-On-Workshops gebeten.
Ergebnisse:
Die allgemeine Nützlichkeit für die Ultraschallausbildung wurde mit 2,1 (± 1,2) bewertet,
die Steigerung des Raumvorstellungsvermögens mit 1,7 (± 0,7), die Steigerung des Verständnisses
für die Handhabung des Schallkopfes mit 2,1 (± 0,9), die Steigerung des Verständnisses
für anatomische Zusammenhänge mit 2,6 (± 1,2), die Steigerung des Verständnisses für
bildgebende Verfahren mit 2,1 (± 0,9) und die Steigerung der Lernmotivation für Sonografie-Themen
mit 2,1 (± 1,1).
Bei den Freitext-Bewertungen wurde mehrheitlich hervorgehoben, dass es sich bei dem
Lernspiel um eine sinnvolle Abwechslung mit Mehrwert handle, die typische Inhalte
im Ultraschalltraining zwar nicht ersetzen, aber sehr gut ergänzen könne. Kritisch
angemerkt wurde, dass die sonografischen Möglichkeiten noch relativ stark eingeschränkt
seien.
Abb. 1:
Ultraschall-Lernspiel. Oben: Erkennen eines geometrischen Körpers. Unten: Erkennen
einer Armregion
Schlussfolgerung:
Der Einsatz eines simulationsbasierten Lernspiels wird insgesamt als nützliche Ergänzung
in der Ultraschallausbildung angesehen, insbesondere zur Steigerung des Raumvorstellungsvermögens.
Aufgrund des positiven Feedbacks ist geplant, das Lernspiel weiterzuentwickeln und
auch zukünftig in Ultraschallkursen einzusetzen.