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DOI: 10.1055/s-0039-1700926
Einzelfaktoraktivitäten bei unbehandelten Hunden mit Cumarinintoxikation
Ziel Das Ziel der Arbeit war, bei Hunden, die nach Aufnahme von Cumarinderivaten mit Blutungen in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover stationär aufgenommen wurden, vor Beginn der Behandlung mit Vitamin K1 einen ausführlichen Hämostasestatus zu er-heben.
Material und Methoden Bei 57 Hunden wurden die bereits aus der Routinediagnostik vorliegenden Daten durch Messung spezifischer hämostaseologischer Parameter aus Restmaterial ergänzt. Dies betraf vor allem die koagulometrische Aktivität der Gerinnungsfaktoren II, V, VII, VIII, IX, X, XI und XII, die Fibrinogenkonzentration (Jacobsson-Methode), die Antithrombin- und Protein-C-Aktivität (chromogene Substrattests) und die Konzentration der D-Dimere als Aktivierungsmarker (quantitativer Latex-Immunassay).
Ergebnisse Erwartungsgemäß wiesen Hunde mit Cumarinvergiftung drastisch verminderte Medianwerte der Vitamin-K-abhängigen Faktoren II, VII, IX und X sowie von Protein C auf [Tab. 1]. Teilweise waren aber auch nicht Vitamin-K-abhängige Faktoren vermindert. Die Fibrinogenkonzentration war überwiegend erhöht, nur ein Tier wies eine erhöhte Konzentration an D-Dimeren auf.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen u. a., dass zum Zeitpunkt der Vorstellung der Patienten mit klinischen Blutungen vereinzelt Vitamin-K-abhängige Faktoren mit längerer Halbwertszeit (Faktoren II, IX und X) noch Werte > 30% aufweisen können, andererseits auch Aktivitäten von nicht Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren und Antithrombin, vermutlich v. a. durch Verlust, vermindert sein können. Die häufige Erhöhung der Fibrinogenkonzentration spiegelt seine Rolle als Akute-Phase-Protein wider.
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Publication History
Article published online:
27 April 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York