Aldosteronbestimmung bei der Katze mittels Chemilumineszenz-Immunassay

Einleitung Eine routinemäßige Aldosteronmessung gehört zur diagnostischen Aufarbeitung eines felinen Hyperaldosteronismus. Bisherige kommerzielle Aldosteronbestimmungen bei der Katze erfolgen mittels RIA im europäischen Ausland. Die Bestimmung ist teuer und zeitintensiv.

Ziel Das Ziel der Studie war die Validierung einer kostengünstigen alternativen Bestimmung von Aldosteron bei der Katze mittels humanem Chemilumineszenz-Immunassay (CLIA) und die Erstellung eigener laborspezifischer Referenzintervalle.

Material und Methoden Die Bestimmung der Aldosteronkonzentration im Serum erfolgte mithilfe eines kommerziell erhältlichen humanen CLIAs (LIAISON^® Aldosterone). Herstellerangaben geben für Humanproben einen Messbereich von 27–2770 pmol/l (bzw. –27700 durch Verdünnung) an. Die Validierung umfasste die Schätzung des Zufallsfehlers (Kurzzeit- und Langzeitreplikation) und die Überprüfung des Linearitätsbereichs anhand von Katzenseren. Eine klinische Validation erfolgte durch Einbeziehung von Katzen mit primärem Hyperaldosteronismus. Das Referenzintervall wurde anhand von 61 klinisch und labordiagnostisch gesunden Katzen mit dem Programm „Reference Value Advisor“ erstellt.

Ergebnisse Die Replikationsstudien für niedrige und hohe Messwerte ergaben einen VK von 5,8 bzw. 3,9% (Kurzzeit) und 7,3 bzw. 3,5% (Langzeit). Die Linearität der Methode wurde anhand einer Dreifachbestimmung in 5 Stufen für Katzenserum im Messbereich von 316–1877 pmol/l bestätigt. Das ermittelte Referenzintervall in der untersuchten Population beträgt 158–770 pmol/l. 4/4 Katzen mit Hyperaldosteronismus wiesen Aldosteronwerte oberhalb der Messwertgrenze bei gleichzeitiger Hypokaliämie auf. Bei 3/4 Katzen ergab die Aldosteronmessung nach Verdünnung 12327, 11856 bzw. 9640 pmol/l.

Schlussfolgerung Mit dem getesteten Chemilumineszenz-Immunassay ist eine zuverlässige, schnelle und kostengünstige Messung der Aldosteronkonzentration im Katzenserum möglich. Laborspezifische Referenzintervalle wurden ermittelt. Ergebnisse von Katzen mit primärem Hyperaldosteronismus belegen den klinischen Nutzen des Tests. Für die Abgrenzung zu einem sekundärem Hyperaldosteronismus sind weitere Studien nötig.

Publication History

Article published online:
27 April 2020