Zielsetzung Häufig persistiert eine linksventrikuläre (LV) Dysfunktion bei Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz
               (MI) nach erfolgreicher Mitralklappenrekonstruktion (MKR), die mit einer schlechten
               Prognose assoziiert ist. Ziel der Studie war, den Wert des LGE zur Vorhersage einer
               persistierenden Kardiomyopathie bei Patienten nach Rekonstruktion einer sekundären
               MI zu evaluieren.
            
               Material und Methoden Wir untersuchten 27 Patienten mit einer schweren MKI vor der MKR mittels 1,5T Kardio-MRT,
               diese beinhaltete späte Kontrastmittelsequenzen (LGE). Zur Vermessung des LGE wendeten
               wir eine Schwellenwertmethode mit einer Schwelle von fünf Standardabweichungen. Die
               mittels MRT erhobenen Parameter wurden mit der in der Echokardiografie bestimmten
               LV-Funktion vor und in der ersten Woche nach MKR korreliert. Eine persistierende Kardiomyopathie
               wurde als postoperative Verschlechterung der Ejektionsfraktion um mehr als 10% gegenüber
               der präoperativen LVEF definiert.
            
               Ergebnisse Ein ischämisches oder ein nicht-ischämisches LGE konnte bei 22 der 27 Patienten nachgewiesen
               werden (81%). Bei vier LGE positiven Patienten (15%) konnte eine persistierende Kardiomyopathie
               beobachtet werden. Diese vier Patienten wiesen tendentiell ein größeres LGE auf als
               Patienten mit erhaltener postoperativer LVEF (2,8 %LV (IQR: 1,8-7,3 %LV) vs. 6,8 %LV
               (IQR: 3,3 – 23,7 %LV), p = 0,055). Die ROC Analyse zeigte für das LGE eine Fläche
               unter der Kurve (AUC) von 0,729 (95% Konfidenzintervall: 0,477 – 0,981) zur Differenzierung
               zwischen Patienten mit persistierender Kardiomyopathie und postoperativ erhaltener
               LVEF. Der optimale Cut-off lag bei 5,8 %LV zur Detektion einer persistierenden Kardiomyopathie
               und erzielte eine Sensitivität von 75% und eine Spezifität von 72%.
            
               Schlußfolgerungen LGE könnte sich zur Vorhersage einer persistierenden Kardiomyopathie nach Rekonstruktion
               einer sek. MI eigenen mit einer Sensitivität von 75% und einer Spezifität von 72%.
               Gefährdete Patienten könnten somit früher erkannt werden, um eine möglichst frühe
               operative Versorgung einzuleiten.