Zielsetzung Ziel der Studie war die Evaluation, ob eine dreidimensionale (3D) isotrope Protonen-gewichtete
fettunterdrückte (PDwFS) Sequenz mit Compressed Sensing (CS) am 1,5-Tesla MRT die
herkömmlichen multidirektionalen zweidimensionalen (2D) Sequenzen ersetzen kann.
Material und Methoden 20 Patienten mit Verdacht auf Kniebinnenschaden erhielten am 1,5-Tesla-Magneten zusätzlich
zu den standardmäßig in drei Ebenen akquirierten 2D PDwFS Sequenzen (Aufnahmedauer:
4:05 min + 3:03 min + 4:46 min = 11:54 min) eine 3D PDwFS mit CS Faktor 8 (Aufnahmedauer:
4:11 min). Zwei Radiologen bewerteten jeweils anhand einer 5 Punkte Likert-Skala die
Homogenität der Fettunterdrückung, Bildschärfe sowie Artefakte und bildeten aus der
Summe ein Maß für die Gesamtbildqualität. Zudem wurden quantitative Kontrastverhältnisse
für den Meniskus (MEN), das vordere (ACL) und das hintere Kreuzband (PCL) im Vergleich
zum Musculus popliteus gebildet.
Ergebnisse Die Gesamtbildqualität war in der 3D PDwFS besser als in der 2D PDwFS (p < 0,01),
insbesondere aufgrund geringerer Artefakte und einer homogeneren Fettunterdrückung
(jeweils p < 0,01) bei vergleichbarer Bildschärfe (p = 0,30). Die quantitativen Kontrastverhältnisse
waren für sämtliche gemessene Strukturen in der 3D PDwFS höher als in den jeweiligen
2D-Sequenzen (p < 0,05 für MEN; p = 0,06 für ACL; p = 0,33 für PCL). In einem Fall
konnte lediglich anhand der 3D-PDwFS-Sequenz ein Meniskusriss diagnostiziert werden,
der dem Nachweis in den multiplanaren 2D-Sequenzen entgangen wäre.
Schlußfolgerungen Eine isotrope fettunterdrückte 3D PD-Sequenz mit Compressed Sensing ermöglicht eine
sehr schnelle und qualitativ hochwertige 3D-Bildgebung des Kniegelenkes und kann eine
konventionelle multiplanare Kniebildgebung adäquat ersetzen. Neben der schnelleren
Bildakquisition bietet die 3D-Sequenz aufgrund der Möglichkeit der multiplanaren Reformationen
in beliebigen Ebenen Vorteile zur Detektion von Meniskusschäden.