Zielsetzung Evaluation des neuen Cone-Beam-CT-Prototyps (CBCT) eines multifunktionalen Röntgensystems
für 3D-Studien des Ellenbogens.
Material und Methoden Der neue CBCT-Prototyp und ein Dual-Source CT-Scanner der dritten Generation (DSCT)
wurden verwendet, um 16 Ellenbogen von Körperspendern zu untersuchen. Die Bildgebung
erfolgte mit äquivalenten Niedrigdosis- (LD; CTDIvol[16cm] = 3,3 mGy) und Standarddosisprotokollen
(RD; CTDIvol[16cm] = 13,8 mGy). Die Bildqualität wurde von zwei Radiologen auf einer
siebenstufigen Likert-Skala bewertet (7 = ausgezeichnet; 1 = sehr schlecht). Zur Quantifizierung
der Interrater-Reliabilität berechneten wir den Intraklassen-Korrelationskoeffizienten
(ICC). Um ein objektives Qualitätskriterium zu erhalten, führten wir zusätzlich eine
computergestützte Analyse der Signalintensitätsverteilung im spongiösen Knochen durch.
Dazu wurden die Pixel mit intermediärem Signal (25-75% der Grauwertskala) quantifiziert.
Da sie kein eindeutiges anatomisches Korrelat besitzen und ihr Signal überwiegend
auf Kantenunschärfen zwischen Knochenarchitektur und Fettmark zurückzuführen ist,
weist eine kleinere Fraktion dieser Pixel auf eine bessere Bildqualität hin.
Ergebnisse Im Vergleich zu DSCT-Scans erzielten CBCT-Aufnahmen dosisunabhängig bessere Ergebnisse
in der subjektiven Bildanalyse (p≤0,004). Von den CBCT-Untersuchungen wurden 100%/100%
(Radiologe 1/2) der Standarddosis- und 100%/93,8 der Niedrigdosisstudien als sehr
gut oder ausgezeichnet bewertet. Bei den DSCT-Untersuchungen erhielten 62,5%/43,6%
der Standarddosisaufnahmen und keine Niedrigdosisscans entsprechende Ratings. Der
ICC betrug 0,945 als Indikator für eine ausgezeichnete Reliabilität. Im computergestützten
Intensitätsvergleich ergaben sich dazu passend signifikant weniger Pixel mit intermediärem
Signal in CBCT-Aufnahmen (p<0.001).
Schlußfolgerungen In Ellenbogenstudien liefert der CBCT-Prototyp des Mehrzweck-Röntgensystems eine
bessere Bildqualität als ein DSCT-Scanner der dritten Generation und zeigt Potenzial
für eine deutliche Dosisreduktion.