Ziel/Aim Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Halbwertszeit auf die Aktivitätskonzentration
für verschiedene Ligandenmengen und Affinitäten von PSMA-spezifischen Liganden zu
untersuchen.
Methodik/Methods Ein Ganzköper-PBPK-Modell mit Populationsparametern von 13 Patienten mit metastasiertem
kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) [1] wurde zur Simulation der Pharmakokinetik von Tumor und Untergrund verwendet. Die
Simulationen wurden für die Radionuklide Ga-68 (T1/2=1.13 h), F-18 (T1/2=1.83 h),
Cu-64 (T1/2=12.7 h), die Ligandenmengen von 1-32 nmol und die Affinitäten mit Dissoziationskonstanten
von 1-0.01 nM durchgeführt. Die Aktivitätskonzentrationen (normiert auf Volumen und
injizierte Aktivität) wurden nach 1, 2, und 3 h für Ga-68-PSMA und F-18-PSMA und 4
zusätzliche Zeitpunkte nach 4, 8, 12 und 16 h für Cu-64-PSMA berechnet.
Ergebnisse/Results Die höchste Tumoraufnahme wurde für Ga-68-PSMA nach 1 h, für F-18-PSMA nach 2 h,
und für Cu-64-PSMA nach 4 h unabhängig von Affinitäten und Ligandenmengen erreicht.
Die Ligandenmenge (1-32 nmol) hatte nur geringen Einfluss auf die Aktivitätskonzentrationen
für alle Radionuklide. Im Vergleich zu Ga-68-PSMA (1 h), erhöhten sich die Aktivitätskonzentrationen
im Tumor für F-18-PSMA (2 h) um das 1.3-fache bei geringem Einfluss der Affinität.
Der Untergrund nahm um den Faktor 0.6 ab. Der Einfluss der Affinität steigt jedoch
mit zunehmender Halbwertszeit. Für Cu-64-PSMA (4 h) für Dissoziationskonstanten von
1 nM, 0.1 nM, und 0.01 nM erhöhten sie die Aktivitätskonzentrationen (im Vergleich
zu Ga-68) im Tumor um den Faktor (2.85±0.38), (3.18±0.25), und (3.22±0.24). Der Untergrund
nahm um den Faktor (0.64±0.11), (0.52±0.11) und (0.50±0.10) ab.
Schlussfolgerungen/Conclusions Die höchste Aktivitätskonzentration im Tumor bei gleichzeitig niedrigster Untergrundaktivität
würde bei einer PET/CT Aufnahme unter Verwendung von üblichen Ligandenmengen von hoch-affinem
Cu-64-PSMA nach 4 Stunden erreicht.