Ziel/Aim Bei der Entsorgung nach Applikation von Glasmikrosphären (GMS) fiel das Abfallgebinde
durch eine ungewöhnlich hohe Zählrate auf. Herstellungsbedingt (Neutronenbestrahlung
Y-89 dotierter GMS) können in den GMS verschiedene Nuklide mit unterschiedlichem Anteil
enthalten sein. Ziel war es, das/die Begleitnuklid/e zu identifizieren und so die
sachgerechte Entsorgung des Gebindes zu erreichen.
Methodik/Methods Vom Abfallgebinde (Einwegbehälter, V=50 l) wurde mittels einer NaI-Sonde mit Vielkanalanalysator
ein Energiespektrum aufgenommen. Außerdem wurde die Stelle des Gebindes mit der maximalen
Zählrate regelmäßig mit einer Handsonde (LB-124 scint) gemessen (Beginn: 48 d n. Applikation,
Beobachtungsdauer: 210 d). Das Gebinde wurde nicht bewegt, um reproduzierbare Messbedingungen
zu erhalten. Über die Halbwertszeit (HWZ) bzw. deren zeitliche Veränderung kann aus
den vom Hersteller angegebenen möglichen Begleitnukliden (BN) das/die zu den Daten
passende/n herausgefunden werden. Der Fit der Zerfallskurve erfolgte mit MS-Excel
(Solver) an eine biexponentielle Kurve.
Ergebnisse/Results Das Spektrum zeigt einen deutlichen Peak bei 830 keV, kompatibel mit Co-58. Der Kurvenverlauf
die Zählrate passt in der schnellen Phase (bis ca. Tag 48 bis Tag 58 p.a.) zur physikalischen
HWZ des Y-90 (2,68d). Der langsame Teil ergibt eine HWZ von 70,8 d, ebenfalls kompatibel
mit Co-58 (physikalische HWZ 70,8 d). Eine weitere Verlängerung der HWZ war im Beobachtungszeitraum
nicht erkennbar. Weitere BN konnten so nicht ermittelt werden. Der Grenzwert für die
Freigabe von Co-58 ist 1 Bq/g.
Schlussfolgerungen/Conclusions Die Überwachung der Abfallfreigabe ist wichtig um unerwartete Kontaminationen festzustellen
und zu handeln. Die tatsächliche Aktivität der Begleitnuklide kann nicht bestimmt
werden, da absolute Anteile vom Hersteller nicht angegeben werden.